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Dopingmittel und Potenzmittel: Gefährlicher Handel
Gegen drei von ihnen aus unterschiedlichen Disziplinen sei 2016 ermittelt worden. Bei einer Sportlerin in Kassel stellten Zollfahnder im März das anabole Steroid Metandienon und andere Arzneimittel sicher. Die 32-Jährige war nach einem Wettkampf im Februar positiv auf Metandienon, das auch Methandrostenolon bekannt ist und zu den zu den am häufigsten missbrauchten Anabolika gehört, getestet worden. Eigendoping ist nach dem neuen Gesetz strafbar, wenn Sportler zu einem Testpool für Wettkämpfe gehören. Das sind nach Darstellung Schmidts einige Tausend Sportler in Deutschland.
Dopingmittel mit anaboler Wirkung seien vor allem in der Kraftsport- und Bodybuilderszene gefragt. Der Handel in Fitnessstudios und über Internetapotheken boomt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll einer Studie aus dem Jahr 2010 zufolge jeder fünfte deutsche Bodybuilder regelmäßig Dopingmittel eingenommen haben. Untersuchungen der WADA, also der Welt-Anti-Doping-Organisation, als auch der NADA, der Nationalen-Anti-Doping-Agentur gehen davon, dass jeder siebente bis achte Fitnessstudiobesucher schon einmal Dopingmittel genommen hat. Das berichtete Deutschlandradio Kultur in einem Beitrag zum Thema.
„Die Nebenwirkungen sind erheblich“, warnte Schmidt. Als Beispiele nannte er schwere Schädigungen der inneren Organe - insbesondere der Leber und des Herzkreislaufsystems -, Hautausschläge (Doping-Akne), Depressionen und Potenzstörungen.
Gefälschte Potenzmittel würden häufig zusammen mit illegalen Dopingsubstanzen gehandelt. „Mit der extremen Zufuhr von Testosteron stellt der Körper seine eigene Produktion um. Das führt dazu, dass die Hoden verkümmern“, sagte Schmidt. „Die Potenzmittel werden oft in Fernost in Hinterhofküchen illegal hergestellt, häufig von Kindern, unter unhygienischen Bedingungen.“ Eine einzelne Tablette könne ein Vielfaches der regulären Menge des Wirkstoffs enthalten und damit zu schweren akuten Herzkreislaufproblemen führen.
Die Gewinnspannen seien bis zu 40 Mal so hoch wie die Produktionskosten, sagte Schmidt. „Einige sind vom Drogen- zum Dopinghandel übergegangen, weil die Gewinne höher und die Strafandrohung geringer ist.“ Die Einführung des Anti-Doping-Gesetzes sei wichtig, um die Gesundheit der Sportler zu schützen - und für die Integrität des Sportes, betonte Schmidt. Auch gehe es um Fairness- und Chancengleichheit. „Wer dopt, betrügt auch den Zuschauer.“
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