Flucht vor dem Krieg in Syrien

Alaa Nasser – Apotheker und Künstler

Saerbeck - 03.08.2016, 17:45 Uhr


Kontakt per „Gedankenbrücke“ zur Familie

DAZ.online: Gerade läuft eine große Einzelausstellung im Rathaus von Saerbeck. Wie kam es dazu? 

Nasser: Es gibt hier einen Arbeitskreis „Willkommen – ökumenische Flüchtlingshilfe Saerbeck“. Dort arbeiten auch Künstler mit, die ich kennengelernt habe. Sie haben mich unterstützt, damit ich diese Ausstellung machen konnte. So können Saerbecker Bürger sehen, dass es auch unter den Flüchtlingen Künstler gibt.  

DAZ.online: Sie sind aus Syrien geflüchtet. Woran denken Sie, wenn Sie an Ihre Heimat vor dem Krieg denken?

Nasser: Ich denke daran, dass ich dort „ganz normal“ gelebt habe. Ich hatte Arbeit in meiner eigenen Apotheke, hatte meine Familie und Freunde um mich herum und fühlte mich ganz sicher. 

Das Gemälde „Amal 2“ von Alaa Nasser. „Amal“ heißt Hoffnung – und ist der Name von Nassers Mutter.


DAZ.online:
Stellen Ihre Bilder eine Brücke zu Ihrer Familie her?

Nasser: Sicher sind meine Bilder eine Brücke zu meiner Familie. Aber ich habe auch so Kontakt zu meiner Familie. Die Bilder sind für mich vor allem eine „Gedankenbrücke“ zu meiner verstorbenen Mutter, die sich für meine Kunst sehr interessiert hat.

DAZ.online: Was bedeutet die gelbe Blume, die auf vielen Ihrer Bilder zu sehen ist?

Nasser: Die gelbe Blume ist die Lieblingsblume meiner Mutter gewesen. Für mich ist diese Blume heute meine „Blume der Erinnerung“. Sie taucht häufiger in meinen Bildern auf. Sie begleitet mich in meinem Leben, und so ist mir meine Mutter noch ganz nah.


Fotos von der Ausstellung und weitere eigene Werke finden sich auf Alaa Nassers Facebook-Seite



Stephanie Hanel, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.