Metaanalyse

Bluthochdruck betrifft immer mehr arme Staaten

Dallas - 09.08.2016, 07:05 Uhr

Bei immer mehr Patienten aus ärmeren Ländern steigt der Blutdruck zu hoch. (Foto: Antonio Gravante / Fotolia)

Bei immer mehr Patienten aus ärmeren Ländern steigt der Blutdruck zu hoch. (Foto: Antonio Gravante / Fotolia)


Unsichtbarer Killer – auch in Deutschland

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit jährlich rund 9,4 Millionen Todesfälle auf erhöhten Blutdruck zurückzuführen. „Bluthochdruck ist ein stiller, unsichtbarer Killer, der selten Symptome verursacht“, schreibt WHO-Chefin Margaret Chan. Er ist laut WHO verantwortlich für mindesten 45 Prozent der Todesfälle durch Herzerkrankungen und 51 Prozent der Todesfälle durch Schlaganfall. Auch die WHO verweist darauf, dass Bluthochdruck in ärmeren Staaten verbreiteter sei als in reichen, weil er in Industrieländern stärker bekämpft werde.

Hohe Krankheitslast

Bluthochdruck ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) einer der wichtigsten veränderbaren Faktoren gegen einen vorzeitigen Tod. In Deutschland sei der Blutdruck bei Erwachsenen in zehn Jahren im Schnitt gesunken: Der erste – der systolische – Wert sei um 5 mmHg gefallen. Ursachen seien unter anderem das Absenken des Grenzwertes für Bluthochdruck von 160/95 mmHg auf 140/90 mmHg und damit eine häufigere Behandlung, aber auch eine etwas gesündere Lebensweise mit mehr Sport und Gemüse.

Dennoch haben Schätzungen zufolge rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland Bluthochdruck. Bluthochdruck habe zusammen mit Übergewicht den zweithöchsten Anteil an der gesamten Krankheitslast in Deutschland – dazu zählen verlorene Lebenszeit und gesundheitliche Einschränkungen. An erster Stelle steht ungesunde Ernährung.



dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.