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Wahlen in der Hauptstadt
Wen sollten Apotheker in Berlin wählen?
Was hält die SPD von...
…der aktuellen Versorgungslage in Berlin?
SPD: Die Berliner SPD schätzt das Engagement der Berliner Apothekerschaft in der wohnortnahen Versorgung der Berlinerinnen und Berliner mit Medikamenten und dem apothekenüblichen Randsortiment. Wenngleich die Qualität der Beratung zumindest teilweise ausbaufähig erscheint, leisten die Berliner Apothekerinnen und Apotheker schon heute einen hohen Beitrag der gesundheitsorientierten Beratung und Versorgung der Berliner Bevölkerung.
…der Berliner Apothekenzahl und Apothekendichte?
SPD: Die Apothekendichte ist keinesfalls zu gering, die Verankerung im Kiez oftmals hervorragend. Es obliegt den inhabergeführten Offizinapotheken, den wirtschaftlichen Vereinigungen und Verbänden der Apotheker sowie der öffentlich-rechtlichen Körperschaft in Form der Berliner Apothekerkammer, Vorschläge zur Fortentwicklung dieses bewährten Versorgungssystems zu machen.
…dem anhaltenden Trend der Filialisierung und einem eventuellen Schutz von kleinen Apotheken?
SPD: Ziel unserer Gesundheitspolitik ist der partnerschaftliche Dialog mit allen Akteuren. Bereits in der vergangenen Legislaturperiode haben wir diesen Dialog gepflegt, beispielsweise durch die regelmäßigen Gesprächsrunden mit den Fachpolitikern. Daran werden wir anknüpfen. Eine weitere Kommerzialisierung, beispielsweise entsprechende Ideen der Aufweichung des Fremd- und Mehrbesitzverbots, sehen wir kritisch.
…der stockenden Einführung des eRezeptes?
SPD: Debatten um eine elektronisch ausgestaltete bessere Vernetzung von Gesundheitsdienstleistern sowie ggf. Patienten (Stichwort eHealth) werden wir fördern.
…neuen Abgabeformen wie Video-Automaten?
SPD: Die Dynamik ist in diesem Themenfeld groß: einerseits gibt es Treiber neuer Dienstleistungen/Produkte, andererseits Methodeninnovation der Diagnostik, aber auch der Patienten-(Selbst-)Information und Therapie. Wichtig ist, dass es einen „sicheren Marktplatz“ gibt mit bewertetem Patientennutzen und Datenschutz. Dies zu schaffen, sollte Kernaufgabe der gesetzlichen Krankenversicherung sein. Letztere gilt es auf Bundesebene – mit politischer Unterstützung des Bundeslands Berlin über den Bundesrat – in Richtung einer Bürgerversicherung umzubauen.
…mehr Kompetenzen für Apotheker in der Prävention?
SPD: Wir brauchen in Berlin mehr Leidenschaft für die Gestaltung der Berliner Landesgesundheitspolitik der zuständigen Senatsgesundheitsverwaltung. Wichtig ist, dass wir zu einer an Krankheitsbildern orientierten Gesundheitspolitik kommen, die die Versorgungspfade auch patientenorientiert ausgestaltet.
Konkret: Innovativ wäre es, würde die Senatsgesundheitsverwaltung schrittweise beispielweise bei Diabetes und anderen chronischen Krankheiten akteursübergreifende Projektgruppen moderieren, die wiederum die Versorgungslandschaft skizzieren und jeweils mit allen Akteuren Ziele und konkrete Maßnahmen einleiten. Was wir brauchen, ist mehr Leidenschaft für die Gestaltung der Berliner Gesundheitspolitik.
Prävention und Gesundheitsförderung sind ein wichtiges Element unserer Landesgesundheitspolitik. Wir haben bereits in der vergangenen Legislaturperiode das „Aktionsprogramm Gesundheit“ eingeführt und werden dieses zukünftig wesentlich intensivieren. Schnittstellen zu anderen Akteuren des Gesundheitswesens, auch zu den Apotheken, werden wir dabei prüfen.
Der Charakter des Aktionsprogramms als wichtiges sozialkompensatorisches Programm verhältnisorientierter Primärprävention mit Fokussierung auf besondere Settings und Lebenslagen wird gestärkt und auch mit dem Bundespräventionsgesetz verschränkt.
Verbraucherschutz sowie Transparenz sind für uns weitere wichtige Leitplanken einer solidarischen Stadtgesellschaft.
…einer möglichen Erlaubnis für ausländische Versandapotheken, Rx-Boni zu gewähren?
SPD: Die Auswirkungen möglicher EU-Rechtsprechung zur Preisbindung apothekenpflichtiger Medikamente werden wir sorgfältig beobachten und falls nötig durch geeignete Maßnahmen flankieren.
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