Beratungs-Quickie

Cefaclor-Saft gegen bakterielle Sinusitis

München / Stuttgart - 06.10.2016, 12:00 Uhr

Bei stark verstopfter Nase können abschwellende Nasensprays den kleinen Apothekenkunden zusätzlich Linderung verschaffen. (Foto: olly / Fotolia)

Bei stark verstopfter Nase können abschwellende Nasensprays den kleinen Apothekenkunden zusätzlich Linderung verschaffen. (Foto: olly / Fotolia)


Beratungs-Basics

Beide Arzneimittel sind an Lager. Bei der Abgabe ist der Junge in die Beratung miteinzubeziehen. Es sollte nicht über seinen Kopf hinweg nur die Begleitperson angesprochen werden. Der Vater bittet um die Zubereitung des Antibiotikum-Trockensafts in der Apotheke.

Cefaclor ist ein Cephalosporin-Antibiotikum der ersten Generation und hemmt die bakterielle Zellwandsynthese. Zu den Anwendungsgebieten zählen akute und chronische Infektionen der oberen und unteren Atemwege, des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs, aber auch Harnwegsinfektionen und Infektionen der Haut und der Weichteilgewebe.

Vor Anwendungsbeginn muss die gebrauchsfertige Suspension aus dem Granulat mit Leitungswasser hergestellt werden. 

Der zubereitete Saft ist im Kühlschrank aufzubewahren, für maximal 14 Tage. Die Herstellung in der Apotheke empfiehlt sich nur, wenn der Kunde das Arzneimittel im Anschluss unverzüglich in einem Kühlschrank lagert.

Vor jedem Gebrauch ist die Suspension kräftig zu schütteln und dann etwas stehen zu lassen, bis sich der aufgetretene Schaum abgesetzt hat. Die Dosierung erfolgt mithilfe des beiliegenden Messlöffels. Die Normaldosierung beträgt dreimal täglich 500 mg Cefaclor (entspricht dreimal 10 ml Saft). Die Einnahme sollte regelmäßig, möglichst alle 8 Stunden erfolgen. Die Einnahme zum Essen ist möglich. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel sieben bis zehn Tage, mindestens zwei bis drei Tage nach Verschwinden der Symptome. Bei Nasennebenhöhlenentzündung empfiehlt die Fachinformation zu Cefaclor eine Behandlungsdauer von mindestens zehn Tagen.

Treten allergische Reaktionen, wie Hautausschlag, Nesselsucht oder Atembeschwerden auf, ist die Anwendung sofort zu beenden und der Arzt aufzusuchen. Das gleiche gilt für das Auftreten von anhaltenden schweren Durchfällen.

Das pflanzliche Arzneimittel Sinupret® besteht aus einer Kombination aus Enzianwurzel, Eisenkraut, Gartensauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumenblüten mit Kelch. Als pflanzliches Sekretolytikum wird es bei akuten und chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen eingesetzt. Sinupret® ist in verschiedenen Darreichungsformen (Dragees, Tropfen, Saft) und in verschiedenen Stärken (normal, forte, extrakt) verfügbar. Für Kinder empfiehlt sich die Anwendung des Saftes (der Sirup enthält jedoch acht Prozent Alkohol). Für Kinder von sechs bis elf Jahren gilt eine Tagesdosis von dreimal täglich 3,5 ml Saft (mit beiliegendem Messbecher abzumessen). Die Lösung ist vor Gebrauch zu schütteln. Der Saft kann unabhängig von den Mahlzeiten und sowohl unverdünnt als auch in etwas Wasser eingenommen werden. Bei Bedarf kann mit Flüssigkeit, vorzugsweise einem Glas Trinkwasser, nachgespült werden. Gelegentlich treten Magen-Darm-Beschwerden auf. Daher empfiehlt sich bei empfindlichem Magen die Einnahme nach den Mahlzeiten.

Die Dauer der Anwendung beträgt 7 bis 14 Tage.

Zur Unterstützung der sekretlösenden Wirkung ist eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme anzuraten. Als Zusatzverkauf eignen sich Kräuter- und Früchtetees.



Manuela Kühn, Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

IA zw. ACC und Cefaclor

von Tobias Petri am 07.10.2016 um 13:27 Uhr

Warum gibt es durch die ABDA-Datenbank keine Interaktionsanzeige zwischen ACC und Cefaclor?

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