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Mit 19 von insgesamt im niedergelassenen Sektor einbezogenen 45 Präparaten erweist sich Deutschland auch in Bezug auf die Apothekeneinkaufspreise (AEP) als Höchstpreis-Land, gefolgt von Großbritannien (höchster AEP bei 14 Präparaten) und Dänemark. Im Schnitt liegen die Median-Apothekeneinkaufspreise um 5,55 Prozent höher als die Herstellerabgabepreise (alle EU-Mitgliedstaaten). Die Varianz von 0,08 bis 17,31 spiegelt nach der Interpretation der Autoren die degressiven Aufschlags- bzw. Spannenschemen in einigen Ländern wider, bei denen prozentual niedrigere Spannen für hochpreisige Produkte zur Anwendung kommen. Wie schon auf FAP-Ebene, bestehen hinsichtlich AEP bei Pantoprazol die höchsten und bei Sofosbuvir die niedrigsten Preisunterschiede.
Teure Apothekenleistungen in Österreich
Auf Ebene der Apothekenverkaufspreise (Netto-AVP) verschiebt sich das Bild. Hier ist nur noch rund ein Viertel der 45 Präparate in Deutschland am teuersten, ein Drittel dagegen in Österreich und Italien. Beide Länder zeichnen sich durch einen deutlichen Unterschied zwischen HAP und AVP aus. Während die österreichischen Herstellerabgabepreise für knapp drei Viertel der Stichprobe über dem Median liegen, sind es auf AVP Brutto-Ebene über 95 Prozent. Dies deutet laut GÖG auf eine vergleichsweise hohe Abgeltung der Leistungen der Apotheken hin. Die österreichische Apothekenhonorierung ist ausschließlich preisorientiert, sämtliche Leistungen werden also über das degressive Aufschlagschema abgegolten.
Bei Betrachtung der Netto-AVP von Arzneimitteln ohne generische Alternative ist Deutschland sogar nur bei rund 17 Prozent der ausgewählten Medikamente das Land mit dem höchsten Preis. Etwa 44 Prozent dieser Arzneimittel sind in Italien am teuersten.
Keine hohen Aufschläge in Schweden
Die höchsten Brutto-Apothekenverkaufspreise (Brutto-AVP) verteilen sich insgesamt beinahe ausschließlich auf vier Länder, und zwar auf Deutschland, Italien, Österreich und Dänemark. Dagegen liegen die Verkaufspreise inklusive Steuern in Schweden, auf HAP-Ebene ein Hochpreisland, bei weitaus weniger Arzneispezialitäten über dem Median. Kein einziges Präparat befindet sich im vierten Quartil, während auf der Ebene des Netto-Apothekenverkaufspreises 22 Prozent, beim Apothekeneinkaufspreis gut 36 Prozent und beim HAP fast 44 Prozent der Präparate im obersten Preissegment erscheinen.
Im Juni hatten das Wissenschaftliche Institut der
AOK und die Technische Universität Berlin in einer ähnlichen Studie zeigen wollen, dass die
Arzneimittelpreise in Deutschland immer noch zu den höchsten Europas gehören.
Die AOK gab aber selbst zu, dass die Methodik einen entscheidenden Schwachpunkt
hat: Die Rabatte auf die Listenpreisen seien den Wissenschaftlern nicht bekannt gewesen. Ein Vergleich der „echten“ Preise sei daher nur schwer möglich gewesen.
3 Kommentare
Herstellerabgabepreise...
von Rolf Lachenmaier am 31.10.2016 um 17:56 Uhr
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Äpfel und Birnen
von Dr. Thomas Müller-Bohn am 31.10.2016 um 17:21 Uhr
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Für jeden,
von Christiane Patzelt am 31.10.2016 um 16:01 Uhr
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