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Pille für den Mann: Mehr Möglichkeiten für Paare
Eine Weiterentwicklung im Sinne einer besseren Verträglichkeit könnte durch die Variation der genutzten Hormonart, Menge und Applikation erreicht werden. Um die Nebenwirkungen der Hormone noch besser in den Griff bzw. die Hormone individuell den Männern anpassen zu können, stehen drei weitere Optionen in den Startlöchern bzw. ersten klinischen Studien.
Bei der Nestoron/Testosteron-Kombinationstherapie werden die beiden Hormone täglich als Gel auf die Haut aufgebracht. Das synthetische Dimethandrolen Undecanoat (DMAU) wirkt gleichzeitig auf den Androgen- und Progesteronrezeptor. Es kann oral oder intramuskulär verabreicht werden. Mithilfe des synthetischen 7-Alpha-Methyl-19 Nortestosteron (MENT) kann die Spermatogenese bei Männern sehr erfolgreich gedrosselt werden, Nebenwirkungen sollen seltener auftreten. Gerade werden Implantate zur hormonellen Langzeitverhütung entwickelt.
400 Jahre nach der Erfindung des Kondoms stehen neue Möglichkeiten der Empfängnisverhütung vor der Tür. Doch die Pharmabranche hält sich zurück. Sie hat kaum Interesse. Befürchtet wird, dass die Männer die Präparate nicht regelmäßig einnehmen und Misserfolge vorprogrammiert seien. Die Männer selbst jedoch sind bereit für Neues. Je nach Region würden 44 bis 83 Prozent der Männer die Pille ausprobieren, am liebsten sei ihnen eine monatliche Spritze oder eine Pille zum Schlucken, sagen die Umfragen. „Die eine, ideale Methode für jedes Paar gibt es nicht“, schreiben Peter Liu und seine Kollegen vom Los Angeles Biomedical Research Center. „Wir erhoffen uns mit der hormonellen Kontrazeption für den Mann … die Auswahl an Möglichkeiten für Paare zu erweitern.“
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