Nasensprays und systemische Dekongestiva helfen bei
verstopfter Nase. Dafür gibt es ausreichend Erfahrung und die Wirkung ist aufgrund des Wirkmechanismus der Sympathomimetika plausibel erklärbar. Auch Institutionen wie Stiftung Warentest beispielsweise halten abschwellende Nasensprays bei Schnupfen für geeignet, das heißt sie sehen den Nutzen dieser Mittel als erwiesen an.
Dieser Cochrane Review ist ein schönes Beispiel dafür, dass „es
gibt keine Evidenz“ nicht gleichzusetzen ist mit „es gibt keine Wirkung“. Es
bedeutet einzig und allein, dass die Wirkung nicht anhand von anerkannten wissenschaftlichen
Kriterien belegt werden kann, zum Beispiel weil die entsprechenden Studien
fehlen. Wird sich das irgendwann ändern? Eher nicht. Es sei denn, es findet sich
jemand, der aussagekräftige Untersuchungen zu patentfreien Wirkstoffen finanziert.
Zu der Frage lokal oder systemisch lässt sich sagen: In Deutschland gibt es keine systemischen Dekongestiva als Monopräparate. Daher spielen sie, wenn den Patienten allein die verstopfte Nase stört, hierzulande keine Rolle. Kommen andere Symptome dazu, können manche Kombinationen im Einzelfall sinnvoll sein – mit der entsprechenden Beratung und unter Abwägung des individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnisses.
3 Kommentare
Es lebe die Evidenz!
von Dr.med. Manneck am 28.11.2016 um 16:34 Uhr
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Ein weiterer Hinweis zu den genannten Präparaten
von Dr. Peter Meiser am 28.11.2016 um 11:02 Uhr
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Wirkstoffe
von R. Rabe am 26.11.2016 um 10:16 Uhr
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