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Hauth beklagte, dass es - unabhängig von der Pharma-Industrie - keine staatlich geförderte Medikamentenforschung auch auf dem Gebiet der Depressionen gebe. „Wo die Industrie nicht mehr forschen will, müsste eigentlich staatliche Forschung greifen.“ Im Grunde gibt es seit Jahren keine wesentlichen Innovationen auf dem Gebiet der Anti-Depressiva. Positive Veränderungen hätten neue Präparate vor allem bei den Nebenwirkungen gebracht. „Wenn man wirklich ernsthaft weiterkommen will, dann sollten wir eine Strukturförderung haben und Netze, die auch längerfristig forschen.“
Nach Worten der DGPPN-Präsidentin ist bei der Patientenversorgung im ambulanten Bereich ein Stadt-Land-Gefälle zu beobachten. „Großstädte wie Berlin sind gut versorgt, während die neuen Bundesländer und die Flächenländer zu wenig Fachärzte für Psychiatrie und Psychosomatik haben“, sagte sie.
Der Bedarfsplan für die niedergelassenen Fachärzte und psychologischen Therapeuten müsse überarbeitet werden. Zudem seien Anreize nötig, damit die Fachleute auch in unterversorgte Regionen gehen. Generell würden niedergelassene Fachärzte für Psychiatrie, also die Vertreter der sprechenden Medizin, völlig unzureichend honoriert, machte auch Hauth deutlich.
Potenzial sieht sie auch in der Telemedizin. Lange Wartezeiten könnten durch internetbasierte Interventionen überbrückt werden. Zudem sieht sie hier Möglichkeiten, die Sektor übergreifende Zusammenarbeit zu verbessern, etwa durch intensiveren Wissensaustausch zwischen Haus- und Fachärzten.
1 Kommentar
Psychosomatik
von Jörg Ruza am 21.04.2017 um 12:30 Uhr
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