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Nach Tod bei Olympia
Henzes Herz rettet Brasilianerin das Leben
Anderthalb Jahre auf der Organspendeliste
Rückblick: 5. August, Rio de Janeiro feiert die Olympischen Spiele, Gisele Bündchen läuft bei der Eröffnungsfeier als „Girl from Ipanema“ zur Musik des Bossa-Nova-Klassikers einmal quer durchs Maracanã.
Ivonette Balthazar ist zu dem Zeitpunkt zu Hause dem Tod geweiht. Nach einem schweren Herzinfarkt 2012 wird es immer schlechter, nur noch 30 Prozent des Herzens funktionieren. „Ich lag die ganze Zeit im Bett, konnte mich fast noch nichtmal mehr anziehen.“ 18 Monate ist sie auf einer Liste für ein Spenderorgan. Sie wartet, wartet und wird immer schwächer.
Im Morgengrauen des 12. August ist ein Taxi zurück auf dem Weg Richtung Olympiadorf im Stadtteil Barra. An Bord Stefan Henze, Assistenztrainer der deutschen Slalom-Kanuten, und der Teambetreuer Christian Käding. Auf der breiten Avenida das Américas kommt das Taxi bei hohem Tempo von der Straße ab, prallt gegen einen Masten. Henze erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma, Käding wird leicht verletzt. Gegen den Fahrer wird später ein Verfahren wegen Totschlags eingeleitet.
Verlegung in Spezialklinik
Auch wenn das deutsche Olympia-Team die Rettungskette ausdrücklich lobt: Henze wird zunächst in das Olympia-Hospital Lourenço Jorge im Staddteil Barra gebracht – das hat aber gar keine neurochirurgische Abteilung. Er muss in eine Spezialklinik, das Hospital Miguel Couto, verlegt werden, sie ist 21 Kilometer entfernt. Henzes Eltern und sein Bruder reisen nach Rio, die Lebensgefährtin ist in Gedanken bei ihm, teilt der Deutsche Olympische Sportbund mit. Die Ärzte kämpfen.
Am 15. August die unfassbare Nachricht: Der so geschätzte Henze ist tot. Die deutschen Fahnen in Rio werden auf halbmast gesetzt. „Das IOC trauert um einen wahren Olympier“, sagt IOC-Präsident Thomas Bach. Bei Olympia in Athen 2004 war Henze noch als Athlet dabei, gewann Silber im Zweier-Canadier, bevor er später Trainer wurde.
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