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Mögliche Exhumierungen
Blutproben sollen bei Ermittlungen gegen Zyto-Apotheker helfen
Studien könnten verfälscht worden sein
Womöglich hat der Apotheker auch dazu beigetragen, dass Ergebnisse von Arzneimittelstudien verfälscht wurden. Im Dezember wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Studien-Sponsoren, die Prüfpräparate in der betroffenen Apotheke haben anfertigen lassen, darauf hin, dass sie dies der zuständigen Bundesoberbehörde „unverzüglich anzeigen sollten“. „Das BfArM hat Kenntnis davon erhalten, dass auch Prüfpräparate für klinische Studien in der betreffenden Apotheke hergestellt bzw. rekonstituiert worden sind“, erklärte die Behörde.
Wie die Staatsanwaltschaft Essen gegenüber DAZ.online erklärt hatte, befasst sie sich vordringlich mit den monoklonalen Antikörpern Nivolumab, Denosumab, Ramucirumab und Bevacizumab, die von dem Bottroper Apotheker zubereitet wurden – sowie mit dem Zytostatikum Nab-Paclitaxel.
Arzneimittel-Wirkungen könnten falsch interpretiert werden
Jürgen Krauss, Leiter der klinischen Immuntherapie am Deutschen Krebsforschungszentrum, kritisierte das mutmaßliche Vorgehen des Apothekers aufs Schärfste – da wahrscheinlich viele der Patienten wenig andere Therapieoptionen hatten. „In diesem Fall beraubt man den Patienten um seine Chance auf ein längeres Überleben“, hatte er gegenüber der „Rheinischen Post“ erklärt. Durch Manipulationen könnten langfristig sowohl Nebenwirkungen als auch Wirkung der Arzneimittel unterschätzt werden, was zukünftige Anwendungen der Immuntherapien erheblich beeinflussen könne.
Derweil ist die Homepage der Apotheke derzeit offline. „Diese Seite wird gerade überarbeitet“, heißt es – und: „Wir sind gleich zurück.“
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