DocMorris in Hüffenhardt

„Computerbild“ lässt über Versandhandel abstimmen

Berlin - 12.01.2017, 11:15 Uhr

Streitpunkt: Anlässlich der bevorstehenden Eröffnung der Hüffenhardter Video-Apotheke von DocMorris lässt das Technikmagazin Computerbild darüber abstimmen, ob die Leser pro oder contra Versandhandel sind. (Foto: Heilbronner Stimme)

Streitpunkt: Anlässlich der bevorstehenden Eröffnung der Hüffenhardter Video-Apotheke von DocMorris lässt das Technikmagazin Computerbild darüber abstimmen, ob die Leser pro oder contra Versandhandel sind. (Foto: Heilbronner Stimme)


Seit dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung sind die Themen Versandhandel, Rx-Boni und die Hüffenhardter Video-Apotheke plötzlich auch in großen Publikumsmedien und kleinen Lokalzeitungen zu sehen. Die Nachrichtenseite „Computerbild“ lässt nun über die Grundfrage des Konfliktes im Internet abstimmen.

Anlass für den Artikel der „Computerbild“ ist der von DocMorris geplante Video-Abgabeautomat im baden-württembergischen Hüffenhardt. Die niederländische Versandapotheke stoße seit ihrem Deutschlandstart auf Gegenwehr, schreibt die Redaktion des Technikmagazins. Trotz der Kritik aus den Reihen der Apotheker habe DocMorris es geschafft, im Markt zu bleiben.

„Computerbild“ beschreibt, wie es dazu kam, dass DocMorris in Hüffenhardt einen Video-Abgabeautomaten errichten will, und zitiert dabei auch einen Artikel der Deutschen Presseagentur (dpa). In dem dpa-Bericht hatte sich die Landesapothekerkammer erneut kritisch zum Vorhaben der Versandapotheke geäußert. DocMorris entziehe sich den Gemeinwohlpflichten, schließlich biete die Versandapotheke keine Nacht- und Feiertagsdienste, hatte ein Kammersprecher gesagt. Ohnehin sei die Versorgung der Gemeinde geregelt, eine Rezeptsammelstelle und ein Lieferdienst seien vorhanden und aktiv.

Lieber sparen oder beraten werden?

„Computerbild“ geht dann noch auf die Geschichte von DocMorris im deutschen Apothekenmarkt ein und berichtet über die EuGH-Urteile zum grenzüberschreitenden Versandhandel (2003) und zum Fremd- und Mehrbesitzverbot. Schließlich sollen die Leser über die Frage abstimmen: „Kaufen Sie Medikamente im Netz?“ Die Redaktion bietet zwei Antwortmöglichkeiten: „Ja, das ist viel günstiger als in der Apotheke“, oder „Nein, ich lasse mich lieber beraten“.

Der Artikel ist seit dem 9. Januar online, bislang haben rund 90 Personen abgestimmt. Zwischenstand: 70 Prozent bevorzugen die Beratung vor Ort. Hier kommen Sie direkt zur Abstimmung.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Spiel mit dem Feuer.

von Christian Timme am 12.01.2017 um 12:23 Uhr

Da fällt ein Hund vom Dach eines Hochhauses. Als er das zweite Stockwerk erreicht hat, denkt er, bis jetzt ist ja nicht passiert.

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