Mylans Umsatzbringer

Epipen bekommt Konkurrenz

Berlin - 13.01.2017, 08:30 Uhr

Für diese Packung müssen Patienten in den USA in der Apotheke 600 Dollar auf denTisch legen. (Foto: Mylan)

Für diese Packung müssen Patienten in den USA in der Apotheke 600 Dollar auf denTisch legen. (Foto: Mylan)


Mylans Gegenstrategie

Andererseits bleibt Mylan nicht untätig. So soll das Unternehmen US-Pharmagroßhändlern einen Discount auf die neue generische Epipen-Version angeboten haben – laut Gal wohl deshalb, um so eine bevorzugte Vermarktungsposition zu bekommen.

Darüber hinaus könnte Mylan an einer umfassenderen Lösung arbeiten. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg plant Mylan, Epipen in den USA über die eigenen Apotheken anzubieten. Konzernchefin Heather Bresch hatte in der Vergangenheit „Mittelsmänner“ für mehr als die Hälfte der Kosten von Epipens verantwortlich gemacht. Tatsächlich handeln in den USA riesige Einkaufsorganisationen zwischen Apotheken, Krankenversicherern und Arbeitgebern – sogenannte Pharmacy Benefit Manager – Preise für Arzneimittel aus.

Neuer Direktvertrieb

Nun verweist Mylan auf seiner Webseite auf einen neuen Dienst namens „Mylan On Location“ mit der Absicht, dass „Unternehmen, Organisationen und Institutionen unmittelbare medizinische Hilfe in Notsituationen anbieten können.“ Im Rahmen dieses Programms bietet Mylan neben den Arzneimittel selbst Schulungen, Support sowie Unterlagen zur sachgerechten Lagerung und korrekten Anwendung. Epipen und die Kindervariante Epipen junior sind bislang das einzige verfügbare Produkt in diesem Programm.

Durch den direkten Vertrieb könne Mylan auf dem Markt deutliche Preisnachlässe gewähren, während das Unternehmen unveränderte Gewinne erziele, sagte Michael Rea, Vorstandschef von Rx Savings Solutions aus Kansas City, gegenüber dem Nachrichtendienst. 



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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