Neue Umfrage

Pharmaindustrie hat schlechtes Ansehen in den USA

Stuttgart - 18.01.2017, 17:27 Uhr

Der US-amerikanische Arzneimittelhersteller Pfizer wurde kürzlich wegen Preissteigerungen in Großbritannien zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. (Foto: picture alliance / AP Photo)

Der US-amerikanische Arzneimittelhersteller Pfizer wurde kürzlich wegen Preissteigerungen in Großbritannien zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. (Foto: picture alliance / AP Photo)


Pfizer-Chef verteidigt Arzneimittelpreise

Nachdem auch der zukünftige US-Präsident Donald Trump bei seiner ersten Pressekonferenz über das Verhalten von Pharmafirmen geschimpft hatte, die seiner Meinung nach „mit Mord ungeschoren davonkommen“, sprach Pfizer-Geschäftsführer Ian Read beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos über das Thema. Seiner Ansicht nach seien nur wenige schwarze Schafe – wie der Hedgefonds-Manager Martin Shkreli – für das schlechte Image verantwortlich, hinzu kämen weit verbreitete Missverständnisse.

„Das fehlende Vertrauen ist ein Wahrnehmungsproblem“, erklärte Read. Er will offenbar zukünftig verstärkt seine Sicht der Lage vorbringen – auch bei Trump, den er laut des Nachrichtensenders CNBC als nicht ausreichend unterrichtet bezeichnete. Die Preise für einzelne Tabletten seien „nicht der Punkt“, betonte Read: Tabletten stünden am Ende eines langen Entwicklungsprozesses, und für Forschung sei das Geld vonnöten. In Asien oder Lateinamerika sei das Vertrauen in Pharmafirmen viel höher als in den USA oder Europa, erklärte Read.  

Trotz seiner Kritik will der Pfizer-Chef sich aber offensichtlich nicht komplett mit dem zukünftigen US-Präsidenten anlegen. „Trump wird einer sein, der sicherstellt, dass es Patienten gut geht“, erklärte er beschwichtigend.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.