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Großbritannien
Pfizer erhält Millionenstrafe wegen Preissteigerung von 2600 Prozent
Der Arzneimittelhersteller Pfizer sowie ein Vertriebspartner sollen im Vereinigten Königreich ein Strafgeld von rund 100 Millionen Euro zahlen. Der Vorwurf: Wettbewerbsverstöße durch plötzlich gestiegene Preise beim Antiepileptikum Phenytoin. Der US-Konzern verteidigt die Preissteigerung.
Wegen der Forderung „überhöhter und ungerechter“ Preise für das Antiepileptikum Phenytoin soll der US-Pharmakonzern Pfizer in Großbritannien eine Strafe von 84,2 Millionen Pfund (99,7 Mio Euro) zahlen. Pfizer habe gegen das Wettbewerbsgesetz verstoßen, hieß es am Mittwoch von der zuständigen britischen Regulierungsbehörde CMA.
Demnach wird auch der Vertriebshändler Flynn Pharma mit 5,2 Millionen Pfund (6,1 Mio Euro) zur Kasse gebeten. Die Unternehmen wurden aufgefordert, ihre Preise für das Medikament Phenytoin zu senken.
Den Wettbewerbshütern zufolge waren die Kosten des Mittels im September 2012 über Nacht um bis zu 2600 Prozent gestiegen, nachdem es auch als Nachahmer-Präparat (Generikum) angeboten worden war. Dadurch hätten sich die Ausgaben der britischen Gesundheitsbehörde NHS für die Kapseln bis zum Jahr 2013 von rund 2 Millionen Pfund auf 50 Millionen Pfund erhöht. Der Preis in Großbritannien sei damit um ein Vielfaches höher gewesen als in anderen europäischen Ländern.
Pfizer wies die Vorwürfe zurück und will nun Berufung gegen die Entscheidung einlegen. Man habe mit den Phenytoin-Kapseln damals Verluste gemacht, erklärte eine Sprecherin. Der ursprünglich von Flynn festgelegte Preis sei aber sogar deutlich niedriger als derjenige eines alternativen NHS-Lieferanten gewesen. Im Fall des Wettbewerbers habe das Gesundheitsministerium in London wohl keine Einwände gehabt.
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