Studien

Wird Afrika der größte Pharma-Wachstumsmarkt?

Remagen - 26.01.2017, 09:05 Uhr

„Kontinent der Chancen“: In einem Report bezeichneten Unternehmensberater Afrika als „Kontinent der Chancen“ für Arzneimittel und Patienten. (Foto: africa / Fotolia). 

„Kontinent der Chancen“: In einem Report bezeichneten Unternehmensberater Afrika als „Kontinent der Chancen“ für Arzneimittel und Patienten. (Foto: africa / Fotolia). 


Wenn man an florierende Arzneimittelmärkte denkt, wird einem wahrscheinlich nicht gerade der afrikanische Kontinent in den Sinn kommen. Dies scheint aber durchaus angeraten zu sein, meinen Experten. Ein chinesisches Unternehmen macht es vor.

Bereits ein Report von McKinsey & Co aus dem Jahr 2015 bezeichnete Afrika als „Kontinent der Chancen“  für Arzneimittel und Patienten. Dabei repräsentieren die Top 10-Länder Algerien, Ägypten, Elfenbeinküste, Kenia, Libyen, Marokko, Nigeria, Südafrika, Sudan und Tunesien 70 Prozent des afrikanischen Pharmamarktes. 

Markt könnte sich bald verdoppeln

Laut McKinsey schnellte der Wert der afrikanischen pharmazeutischen Industrie im Jahr 2013 auf 20,8 Milliarden US-Dollar hoch. Zehn Jahre vorher waren es gerade Mal 4,7 Milliarden. Dieses Tempo wird sich fortsetzen, meinen die Unternehmens- und Strategieberater und prognostizieren eine Verdoppelung oder sogar Verdreifachung (40 bis 65 Milliarden) bis zum Jahr 2020. Der Boom soll für alle Marktsektoren gelten. Für verschreibungspflichtige Medikamente wird zwischen 2013 und 2020 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 6 Prozent, für Generika um 9 Prozent und für OTC-Medikamente um 6 Prozent erwartet.  

Was sind die Wachstumstreiber?

Als Wachstumstreiber führt der Bericht folgende Entwicklungen an:

  • Die Urbanisierung: Die Bevölkerung Afrikas durchläuft derzeit massive Verschiebungen. Im Jahr 2025 sollen zwei Fünftel des Wirtschaftswachstums aus 30 Städten mit mindestens 2 Millionen Menschen kommen.

  • Die Kapazitäten im Gesundheitswesen: Von 2005 bis 2012 sind in Afrika 70.000 neue Krankenhausbetten, 16.000 Ärzte und 60.000 Krankenschwestern hinzugekommen.
  • Das wirtschaftliche Umfeld: Um ein günstigeres Geschäftsumfeld zu erzeugen, haben die Regierungen Preiskontrollen und Einfuhrbeschränkungen eingeführt, um die inländische Pharmaherstellung zu fördern.  


Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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