Wort & Bild-Verlag mit zweitem Film zum EuGH-Urteil

„Ich sehe dann die Apotheken in Gefahr – besonders die kleinen“

Stuttgart - 31.01.2017, 17:55 Uhr

Der Hamburger Apotheker Simon Oetter verdeutlicht in dem Video die Lage von Vor-Ort-Apotheken. (Screenshot: DAZ.online)

Der Hamburger Apotheker Simon Oetter verdeutlicht in dem Video die Lage von Vor-Ort-Apotheken. (Screenshot: DAZ.online)


Nach der Kampagne „Danke, Apotheke“ engagiert sich der Wort & Bild-Verlag erneut für die Vor-Ort-Apotheken. Durch das EuGH-Urteil ist die Arzneimittelversorgung in Deutschland in Gefahr, argumentiert der Film. Auch ABDA-Präsident Friedemann Schmidt kommt zu Wort - sehen Sie selbst.

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs könnte die Arbeit von Apothekern wie Simon Oetter von der Victoria-Apotheke in Hamburg zur Arzneimittel-Versorgung in Deutschland immer schwerer machen, heißt es in einem Online-Video, dass die Medienagentur Mhoch4 am heutigen Dienstag veröffentlicht hat. Denn: „Deutschland droht Apothekensterben“, heißt es schon im Titel des Filmes.

Das Video erklärt, dass durch die Entscheidung für EU-Versandapotheken die fixe Arzneimittel-Preisbindung aufgehoben ist – „ein klarer Wettbewerbsnachteil für die stationären Apotheken vor Ort.“ „Ich sehe dann die Apotheken in Gefahr – besonders die kleinen“, erklärt der junge Apotheker Oetter. Das „Worst-Case-Szenario“ sei, dass in akuten Fällen Patienten nicht beliefert werden können und für Patienten auch medizinische Probleme erleiden.

Verbraucherschützer sähen das Urteil zwar aufgrund niedrigerer Kosten für Patienten als positiv – doch die Nacht- und Notdienstversorgung wie auch die Zubereitung von Rezepturen werden im Film als Vorteile der Vor-Ort-Apotheken angebracht. Der Apotheker sei besonders für Chroniker und multimorbide Patienten ein „wichtiger Ansprechpartner“, heißt es.

Wer steckt dahinter?

Nach Auskunft von Mhoch4 war der Wort & Bild-Verlag der Auftraggeber des Videos – der „Umschau“-Herausgeber hatte kürzlich bereits die Kampagne „Danke, Apotheke“ gestartet und einen emotionalen Fernsehspot zu besten Sendezeit platziert. Offenbar ist die ABDA wieder in die Erstellung des Videos eingebunden gewesen, denn deren Präsident Friedemann Schmidt kommt prominent zu Wort.

„Wenn das Urteil bestand hätte, dann bekommen wir eine Situation, in der die Patienten quasi gezwungen wären, zu gucken, wo ist denn die billigste Apotheke in meiner Nähe“, kritisiert Schmidt. „Das können und das wollen wir uns überhaupt nicht vorstellen.“ Patienten sollen dahin gehen können, „wo er Vertrauen hat und wo er Vertrauen findet“.

Der Film thematisiert auch das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe geplante Rx-Versandverbot – dem es nicht nur um den „Erhalt einer funktionierenden Arzneimittelversorgung“ ginge, sondern auch um den Erhalt von mehr als 150.000 Arbeitsplätzen, die diese gewährleisten.

Der Spot „Deutschland droht Apothekensterben“



hfd / DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Video

von Reinhild Berger am 05.02.2017 um 19:08 Uhr

Gute Absicht, aber zu viele für Laien nicht verständliche Fachbegriffe. Schade.

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Saubere Luft und gute Gesundheit

von A. Rose-Morris am 01.02.2017 um 10:44 Uhr

Von Frau Hendricks (SPD !!!!!) ist doch mal eine kluge Ansicht zu lesen (in der NOZ) : Sie kaufe aus Umweltschutzgründen nicht per Internet ein! Alle Achtung!!

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