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Das Institut für Handelsforschung Köln hat Apothekenleiter gefragt, ob sie die Pläne des Bundesgesundheitsministers befürworten, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu verbieten. Die Antwort fiel erwartungsgemäß eindeutig aus: 95 Prozent wollen das Verbot. Anderenfalls fürchten sie sinkende Umsätze und vermehrte Apothekenschließungen.
Die aktuelle „Frage des Monats“ des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln hat sich diesmal mit den gesetzgeberischen Plänen für das Rx-Versandverbot befasst. Wenig überraschend sprach sich eine überwältigende Mehrheit der Befragten (95 Prozent) für die von Bundesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) favorisierte Maßnahme aus. 1,4 Prozent der rund 220 befragten Apothekenleiter zeigten sich unentschlossen. 3,6 Prozent lehnten das Verbot ab.
Weiterhin wurden die APOkix-Teilnehmer gefragt, welche Auswirkungen sie vom EuGH-Urteil erwarten. Dass die Zahl der Apothekenschließungen sich erhöhen wird, ist dabei die größte Befürchtung. Ein gutes Viertel geht von einer starken Erhöhung aus, weitere 46,6 Prozent von einer leichten.
Überdies befürchten mehr als zwei Drittel der Befragten, dass weniger Kunden den Weg in die öffentliche Apotheke finden: 53,8 Prozent erwarten eine leicht und 17 Prozent eine stark sinkende Kundenzahl. Auch um ihre Umsätze sorgen sich die Befragten – und zwar bei Rx- wie bei OTC-Präparaten. So rechnen 53,4 Prozent mit leichten und 24,7 Prozent mit starken Verlusten im Bereich der verschreibungspflichtigen Arzneimittel. 48,9 Prozent befürchten leichte und 17 Prozent starke Einbußen bei nicht rezeptpflichtigen Arzneien.
Boni und Rx-Arzneimittel passen nicht zusammen
Nicht zuletzt sind rund 63 Prozent der Umfrageteilnehmer der Meinung, dass der Stellenwert des Arzneimittels in den Augen der Bevölkerung sinken wird, wenn ausländische Versender Rabatt auf Rx-Medikamente geben. Die Apothekerleiter sind zu nahezu 99 Prozent überzeugt, dass Boni und Rabatte bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nichts zu suchen haben. Ein kranker Mensch befinde sich schließlich in einer Notlage, die nicht für Preiswettbewerb missbraucht werden sollte.
Ebenso viele meinen, die unmittelbare persönliche Verantwortung der freiberuflich tätigen Apotheker sei ein Garant dafür, dass Patienten kompetent sowie vertrauensvoll beraten und versorgt werden.
Stimmung leicht im Aufwind
Doch Gröhes Pläne geben den Apothekern offenbar Zuversicht. Nachdem unmittelbar nach dem EuGH-Urteil im vergangenen Oktober der ebenfalls vom IFH abgefragte Konjunkturindex zur erwarteten Geschäftslage in den Keller sank, ist nun wieder Aufwind zu spüren: Er stieg im Januar von 46,6 auf 56,9 Punkte an. Dennoch liegt der Wert weiterhin deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Grenze, die für eine ausgeglichene Stimmung unter den APOkix-Teilnehmern steht.
Auch der Index für die aktuelle Geschäftslage stieg von 89,1 auf 91,7 Punkte. Gegenüber dem Januar des Vorjahres ist das sogar ein Plus von 8,4 Punkten im Vergleich zum Vorjahr.
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