Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

19.02.2017, 07:25 Uhr

Wie geht der Rx-Versandverbots-Krimi aus? (Foto: Andi Dalferth)

Wie geht der Rx-Versandverbots-Krimi aus? (Foto: Andi Dalferth)


Die SPD will Rx-Versandhandel mit 1-Euro-Bonus und die Apothekenhonorare überprüfen, die Grünen klatschen Beifall, sägen am Apotheken-Ast und bringen Zweig-Apotheken ins Spiel. Aber der Bundesgesundheitsminister bleibt eisern und schickt seinen Entwurf in die Ministerien. Werden sie zustimmen? Werden sie zicken? Die Zeit läuft. Spannender als ein Tatort-Krimi! 

13. Februar 2017 

Die Woche beginnt mit einem Knaller. Deutsche Parkinson Vereinigung (dpv) und ABDA wollen kooperieren! Die dpv ist die Patientenvereinigung, die mit DocMorris vereinbart hatte, dass ihre Mitglieder bei Einreichung eines Rezepts satte Boni einstreichen können. Wegen dieses Deals hatte die Wettbewerbszentrale geklagt (Verstoß gegen Arzneimittelpreisrecht). Was uns dieser Streit einbrockte, kennen wir: DAS EuGH-Urteil – ausländische Versender dürfen Rx-Boni geben. Und jetzt? Sorry, liebe Apothekers in Deutschland, tönt es reumütig beim dpv, war nicht so gemeint, eigentlich wollen wir viel lieber mit euch, weil‘ s viel besser vor Ort geht: Schluss mit der DocMo-Liaison und ab jetzt Betreuung durch Vor-Ort-Apotheken. Mein liebes Tagebuch, na supi! Mit eingefädelt haben die Annäherung zwischen dpv und ABDA die Parkinson-spezialisierten Apotheker Olaf Rose und Sabine Schröder. Eine treibende Rolle spielte auch die Apothekerkammer Westfalen-Lippe mit ihrer Präsidentin Gabriele Overwiening. Sie hatte immer noch den Kontakt zur dpv gesucht, richtete die  Zertifikatsfortbildung für Apotheker zum Thema Medikationsmanagement für Parkinson-Patienten ein (war sofort ausgebucht, obwohl man nicht wusste, wie das Gerichtsverfahren ausgehen würde) und vermittelte zwischen dpv und ABDA. Das Ergebnis: Parkinson-Patienten kehren zur Vor-Ort-Apotheke zurück und werden dort optimal betreut. Und verzichten (hoffentlich) auf das Boni-Getöns. Toll gemacht von Overwiening und Co.! Bleibt nur die Frage, warum sich die ABDA in Berlin nicht schon früher um die dpv bemühte – damals, als alles anfing! Hatte die ABDA das nicht auf Ihrem Radar? Auf diese Antwort sind wir gespannt. Mein liebes Tagebuch, vermutlich hätte es kein EuGH-Urteil gegeben.

Ist das nicht herzig vom GKV-Spitzenverband? Er will DocMorris nicht bestrafen für seine Boni-Gewährung. Der Päckchenschicker an der holländischen Grenze soll auch weiterhin zu Lasten der GKV abrechnen dürfen. Auch wenn’s so nicht im Rahmenvertrag steht. Aber was soll’s, sagt der große Magnus von Stackelberg vom GKV-Spitzenverband, wir können doch nicht etwas verbieten, was der EuGH ausdrücklich will! Mein liebes Tagebuch, da sehe ich doch das herzzerreißende Bild vor mir: Magnus nimmt den kleinen, schluchzenden Max auf seinen Schoß, fährt ihm liebevoll durchs Haar und tröstet ihn: Keine Sorge, du armer kleiner Versender, uns soll nichts trennen. Lass uns lieber gleich noch ein Verträgle machen! 

Und jetzt kommt noch die Herz-Schmerz-Masche der Versender: Wir brauchen Rx-Versand, damit die Spezialversender Arzneimittel gegen seltene Krankheiten liefern können. Mit rührenden Briefen von chronische kranken Patienten, die Spezialarzneimittel benötigen, sollen die Politiker weich geklopft werden. Mein liebes Tagebuch, solche Spezialarzneimittel können mehr Apotheken vor Ort  herstellen als man denkt. Außerdem könnte man sich auch Ausnahmeregelungen für den Versand vorstellen. Also: Diese Argumente laufen ins Leere. 

14. Februar 2014 

Europa – wie es Euch gefällt! Mein liebes Tagebuch, die Österreicher und andere Nachbarstaaten beschweren sich über die Maut: Das ist Inländerdiskriminierung, wenn sie zahlen müssen und die Deutschen über niedrigere Kfz-Steuern entlastet werden. Und aus Europa kommt Verständnis: Das geht gar nicht, mit der Maut wird’s so nichts. Und wie sieht es beim EuGH-Urteil aus? Die deutschen Apotheken müssen sich an die Arzneimittelpreisverordnung halten, die ausländischen Versender aber nicht. Ist das keine Inländerdiskriminierung? Eine Beschränkung des Versands auf OTC könnte das Problem aus der Welt schaffen – und Europa ziert sich. Wer versteht das? 

15. Februar 2017 

Auch der Kooperationsapothekerverband BVDAK kämpft dafür, den Versand auf OTC zu beschränken. Für BVDAK-Chef Stefan Hartmann steht fest, dass die Vor-Ort-Apotheke, auch wenn sie sich einer Kooperation angeschlossen hat, den Preiswettbewerb gegen Versender, die Boni gewähren, nicht gewinnen kann. Was auf dem „Kooperationsgipfel“ auch zu hören war: Der Kooperationsmarkt stagniert. Drei Viertel der Apotheken kooperieren in rund 40 verschiedenen Clubs, die meisten Apotheker allerdings wollen sich nicht so ganz an ihre Kooperation binden, ihr Bindungsgrad ist eher der „einer geplanten Verlobung als einer dauerhaften ernsten Beziehung“.   

 

Die Grünen in Berlin scheinen die ausländischen Großversender zu lieben! Sie suchen jetzt händeringend nach Argumenten für den Erhalt des Rx-Versands. Die neueste Strategie von Kordula Schulz-Asche: Die Grünen-Fraktion meint, die Begründung der Regierung, dass ein Rx-Versand die Apotheken auf dem Land wegfegt und dann die Versorgung dort nicht mehr sichergestellt sei, laufe  ins Leere. Denn: Apotheker dürften doch kleine Zweig-Apos auf dem Land eröffnen, notfalls dürfte  das sogar eine Gemeinde. Und somit wäre die Versorgung auf dem Land gesichert. Schulz-Asche will nun von der Bundesregierung wissen, ob es schon solche „Gemeinde-Apotheken“ gibt. Mein liebes Tagebuch, tricky Kordula, was sie sich nicht alles für ihren geliebten Versandhandel einfallen lässt! Die grüne Apothekenzukunft: Dicker Versand aus Holland mit Dumping-Preisen, ein paar große  Stadtapotheken mit Filialen, die im Preiskampf gerade so überleben, und ein Netz von kleinen Zweigapotheken ohne Labor auf dem Land. Grüne? Nein Danke! 

  

Keine alternative Fakten, keine Fake News, sondern Realität: Der Trend der Apothekenschließungen hält an. Pro 100.000 Einwohner gibt es nur noch 24 Apotheken (unter EU-Durchschnitt, der bei 31 Apotheken pro 100.000 Einwohner liegt!). Deutschland hat nur noch 20.000 Apotheken. 

16. Februar 2017 

„Die Preisbindung bei Arzneimitteln wird fallen, das weiß jeder, der sich damit befasst“, zeigt sich Apothekerprovokateur Gerd Glaeske überzeugt und rät: „Statt Preisbindung lieber Kundenbindung.“ Mein liebes Tagebuch, nicht statt, sondern beides ist das Optimum für den Patienten: Preisbindung und Kundenbindung. Und, lieber Herr Glaeske, wenn Sie in der neuen ZDF-Sendung die Apotheker vertreten, dann bitte richtig: Die meisten Apotheken machen einen verdammt guten Job! Sagen Sie mal: Danke, Apotheke!

  

Und wie geht’s jetzt mit dem Rx-Versandverbot weiter? Rechtsanwalt Morton Douglas sieht die Zeit für eine Gesetzesänderung weglaufen. Alles, was nicht bis Ende März ins Gesetzgebungsverfahren eingeleitet ist, wird nicht mehr in dieser Legislaturperiode abgeschlossen. Dann heißt es nach der Wahl: Alles von vorne, Ausgang offen. Mein liebes Tagebuch, schaffen es Gröhe und Co, die SPD mit ins Boot zu holen? Solange nichts geregelt ist, geben die in den Niederlanden sitzenden  Päckchenversender munter Boni und Rabatte und legen vermutlich noch eine Tulpe bei. Douglas wies auch auf einen interessanten Aspekt hin: Was wäre, wenn ein in den Niederlanden an der Grenze sitzender Großhändler nach Deutschland liefert? Gilt für ihn die  Arzneimittelpreisverordnung? Darf er mehr als 3,15 % Rabatt geben? 

17. Februar 2017 

Fritz Oesterle ist wieder „online“. Der Ex-Celesio-Chef, der Ketten wollte und einst DocMorris kaufte, ist jetzt über mehrere Ecken beim Großhändler AEP dabei. Der Rechtsanwalt ist über die Adhuc AG (nicht Adhoc!) Anteilshaber der Holding, die die AEP kontrolliert. Haupttätigkeit der Adhuc AG ist Erwerb und Verwaltung von Immobilien und die Beteiligung an anderen Unternehmen. Okay, bei AEP sind weitaus größere Anteilshaber dabei, aber, immerhin, die Adhuc AG kontrolliert rund fünf Prozent der AEP. Und damit sitzt der Ex-Celesio-Manager in den Gesellschafter-Sitzungen. Die AEP-Geschäftsführer wissen um Oesterles Ruf und wiegeln ab: Sein Einfluss auf die AEP sei Null. Tja, man kann sich seine Chefs nicht immer aussuchen.    

  

Die SPD will kein Rx-Versandverbot: Sie windet sich wie ein Aal. Bloß nicht klein beigeben und Gröhe zustimmen. Der neueste Versuch: Rx-Boni übers Sozialrecht für zwei Jahre verbieten (Ausnahme Werbegaben und Zuwendungen bis zu einem Euro) und den Versandhandel beibehalten, danach eine Umstellung des Apothekenhonorars prüfen. Das soll laut SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar ein rechtssicherer Kompromiss sein und für gleichlange Spieße im Wettbewerb mit Versandapotheken sorgen. 

  

Und sie schiebt ‘ne kleine Warnung hinten nach: Wegen des Notifizierungsverfahrens würde ein Versandverbot ohnehin nicht mehr in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden können und damit gäbe es erstmal kein Versandverbot. Und im Subtext klingt unausgesprochen mit: Also ihr Apothekers, wenn ihr nicht für unseren Kompromiss seid, gibt’s erstmal gar nichts, dann könnt ihr lange warten. Und die Grüne Kordula Schulz-Asche ist begeistert und klatscht Beifall: Der Vorschlag könnte ein Sieg der Vernunft werden, meint sie. Mein liebes Tagebuch, was Grüne als vernünftig einschätzen, ist hinreichend bekannt. Ganz schön heftig, welcher Druck da von der SPD aufgebaut wird:  Weiterhin Rx-Versand, zwei Jahre maximal 1 Euro Bonus und dann „schau‘n mer mal“, was wir mit eurem Honorar machen können. Die Grundlage für die Honorarüberlegungen soll das Gutachten sein, das zurzeit läuft. Oh die SPD, im Vollrausch für Martin Schulz verliert sie jedes Augenmaß. Wer will da noch glauben, dass wir danach in etwa so dastehen wie heute geschweige denn besser? Für wie naiv hält sie die Apotheker? Glaubt sie wirklich, man könnte Boni auf einen Euro begrenzen? Never! DocMorris gibt einfach zwei oder drei oder mehr Euro und ließe sich wieder verklagen. Wie das ausgeht, kennen wir. Und wenn die zwei Jahre vorüber wären, entstünde sowieso ein  entfesselter Boni-Tornado, den keine Apotheke lange durchsteht. Und unser Honorar saust in den Keller. Wenn die SPD nicht blockieren würde, wäre das Gröhe-Gesetz schon längst auf dem Weg! So sieht’s aus. Die ABDA bleibt hart: Sie hält den SPD-Vorschlag für eine Scheinlösung. Es ist genau der SPD-Vorschlag, der europarechtlich nicht haltbar ist. Genau! 

  

Und auch der Bundesgesundheitsminister Gröhe bleibt hart: Der läutet den nächsten Schritt im Gesetzgebungsverfahren ein und schickt seinen überarbeiteten Gesetzesentwurf für ein Rx-Versandverbot in die Ressortabstimmung, an die verschiedenen Ministerien. Spannend werden vor allem die Äußerungen des Wirtschaftsministeriums und des Justizministeriums, die beide in SPD-Hand sind. Gehen Sie jetzt mit oder zicken sie? Erst wenn sie den Entwurf abnicken, kann er ins EU-Notifizierungsverfahren gehen. Wird eng, aber nichts ist unmöglich. 


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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10 Kommentare

Zukunft mit dem " Messias"?

von Heiko Barz am 20.02.2017 um 18:34 Uhr

Man stelle sich nur mal vor, der alle SPD Anhänger seeligmachende und über das Wasser schreitende Messias Martin Schulz gewänne die Herbstwahl, dann brauchen wir uns keine Zukunftsgedanken mehr zu machen.
Diesen eingeschworenen Euro-Politiker würde keines unserer Argumente erreichen!
Ich bin mal gespannt wie sich die NRW-SPD zur Wahl verbiegen wird. Derzeit hört man noch Positives für die Norm APOTHEKE.
Vielleicht auch noch etwas Zurückhaltung zur Schleswig-Holstein Wahl, aber dann!!

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Apothekenfeinde...

von Reinhard Rodiger am 19.02.2017 um 19:29 Uhr

...muss man nicht lange suchen.Dabei ist der, den ich zuerst meine gut getarnt.Er arbeitet auf Seiten derer, die sich vornehmlich als Vorteilsnehmer zu Lasten von Patient und Apotheke gerieren.Er ist strikter Vertreter von Selektivverträgen, die bekanntlich das gängigste Erpressungsmittel darstellen. Er verweigert jede Positivbotschaft zugunsten seiner Wunschklientel.Er wurde trotzdem hofiert. Ich spreche von Prof.Glaeske.

Er möchte die Apotheker im Fernsehen vertreten.Ist das nur eine Provokation oder eine Kampfansage?

Für eine Provokation bleibt es merkwürdig ruhig.Das liegt vielleicht daran, weil niemand mehr an Lernfähigkeit glaubt.Seit wann haben Qualität und Idealismus gegen Kapitalmacht eine Chance ? Wer sich darauf konzentriert,nachzuweisen, dass ein Drittel schlecht ist, ist kontraproduktiv. 2/3 oder mehr sind gut oder sehr gut,damit wäre zu arbeiten.Das geschieht seit langem nicht, deshalb sehe ich keine Provokation, sondern nur Fortführung von Altbekanntem.

Eine Kampfansage ist es schon, diejenigen vertreten zu wollen, deren Eliminierung durch perfides Paktieren mit KK-Interessen das eigentliche Ziel zu sein scheint. Jedenfalls ist keine Äusserung von ihm bekannt, der die KK zur Zügelung ihres Machtmissbrauchs angehalten hätte.Gerade jetzt wäre Gelegenheit dazu, nach systemzerstörenden Vorhaben der KK, mit Versandvorteilen zu paktieren.Nichts! Er mag ja recht haben,dass die Preisbindung sowieso fällt. Aber gerade jetzt am wichtigsten Kampfplatz aufzugeben spricht für sich. Vertretung geht anders. Systemische Nichtvertretung ist eine Kampfansage, die hoffentlich mobilisiert.

Es ist kein Zufall, dass gleichartige Gedanken zu wirtschaftlichem Aushungern mit irrealen Sichten zur Auswirkung von Kapitalinteressen von Parteienseite kommt-Rot-Grün hat schon vergessen,dass sie die Finanzgeier losgelassen haben.

Und jetzt kreisen ein weitere Geier = Apothekenfeinde ...selbstverständlich nur mit guten Absichten. Und niemand spricht vom Sinn des ganzen.Und es ist kein Sinn erkenntlich, Qualität und Menschennähe gegen Kapital zu setzen.Zu behaupten, das ist eine Chance ,ist Heuchelei.



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AW: Apothekenfeinde mit Spaßfaktor ...

von Christian Timme am 19.02.2017 um 22:11 Uhr

Ein verliehenes Monopol und keiner ist damit zufrieden, noch nicht mal die "Profiteure" selbst. Wer das verstehen kann, muss ein ganzjähriger Narr sein. Keine Regierung kann damit umgehen, alle meckern nur rum, keiner will es gewesen sein aber rein und raus , hoch und runter, alles egal, ob heute oder morgen es nimmt kein Ende ... muss das Spaß machen ...

AW: Apothekenfeinde mit Spaßfaktor

von Reinhard Rodiger am 20.02.2017 um 0:19 Uhr

Wer hat da ein Monopol , wenn 95% in ihrer Handlungsbreite stetig beschnitten werden und ein paar wenige Sonderrechte bekommen oder nach Gutdünken gewähren können? Man muss wirklich ein Narr sein, nicht zu sehen, dass der Kampf nicht zu gewinnen ist. Gute Lage und Kapital entscheidet.Der Intellekt entscheidet sich für die Kapitalseite, die Intuition für den Menschen.Überlebensfähigkeit ist intuitiv.
Es macht wirklich keinen Spass, dauernd elementare (Über)-Lebensregeln anzumahnen.Wer das Meckern nennt, versteht eben nichts.
Spaß machen würde schon, mal über den Sinn des Ganzen
zu reden.Präziser: den Mut zu spüren, vorurteilsfrei und substantiell die Situation und ihre Chancen und Risiken einzuschätzen.Leider ist das weit weg.
So ist völlig offen, wie die Lage zu sehen ist, wenn wie angestrebt 50% wegfallen.Spätestens dann stellt sich die Grundsatzfrage für den Berufsstand. Wenn er fast weg ist.
Früher wär halt schöner.Friedhof ist kein Konzept.Deshalb müssen Totengräber benannt werden.

AW: Selbstgemachte Apothekenfeinde?

von Christian Timme am 20.02.2017 um 11:05 Uhr

Mein Beitrag fällt in die Faschingszeit, sollte nicht als Ausrede verstanden werden und der Begriff "meckern" hätte durch viele Substitute ersetzt werden können ohne diese Aussage zu verfälschen. Versetzen Sie sich doch bitte mal in eine Diskussion, in der man den Begriff Monopol gegen sie als Berufsstand verwendet. Haben Sie nicht schon mal darüber sinniert um wieviel einfacher es wäre wenn dieses "Unwort" nie mehr erwähnt bzw. gedacht würde. Warum?, es trifft seit Dekaden nicht mehr im Sinne der Definition auf Apotheken zu und behindert nicht nur die Diskussion sondern sie als Berufsstand in einer "natürlichen Entwicklung", was immer das sein mag. Sie können das jetzt als "unerwünscht" einstufen oder es so nehmen wie es gemeint sein könnte.

AW: Apothekenfeinde

von Christian Giese am 20.02.2017 um 15:47 Uhr

Rechte beinhalten auch Pflichten!

Alles nur Demokratie oder von der Ethik der Gutgläubigkeit zum Wohlstand der Konzerne

von Bernd Jas am 19.02.2017 um 11:52 Uhr

Schönen guten Morgen Herr Ditzel,
guten Morgen liebe Tagebuchfans,

Max Planck hat sich seiner Zeit, wie auch Winston Churchill, durch aus kritisch mit der Demokratie auseinandergesetzt. Planck sah eindeutig das ethische Problem des Fehlens einer inhaltlichen Auseinandersetzung der Sache bei Entscheidungsprozessen. Also, so lange sich jemand nicht eindeutig mit einem Thema bis zur ausreichenden Erkenntnis der Sachlage auseinandergesetzt hat, steht diesem keine Entscheidungslegitimation zu einem Urteil zu. Und Churchill; jeder kennt es: "Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen."
Und so hat sich erst mal die Deutsche Parkinson Vereinigung mit Boni-Dollarzeichen vor dem inneren Auge, verblendet und gutgläubig vor den Karren eines Konzerns spannen lassen, um nach Schaffung vollendeter Tatsachen dem Erkenntnisgewinn (wie heißt es so schön) postfaktisch Einlass zu gewähren.

Und diese Entwicklung nimmt exponentiell fahrt auf: Brexit, Trump, Digitalisierung, der Petitions-Hype, Shitstorms aufgrund Fake-News, Rechtspopulismus und so weiter.
Das Schlimme daran ist wir bekommen das Endsstadium der Demokratie und des Kapltalismus am lebendigen Leibe durch die USA vor Augen geführt. Wer genug Mittel hat kann sich (auch gefärbte) Bildung leisten, um dann erfahren zu dürfen, wie die Erkenntnis durch Gutgläubigkeit erlegenem Hass demokratisch beiseite gefegt wird.


Aber nicht dass jetzt jemand glaubt ich sei gegen Demokratie; nein, das wäre genauso einfach wie den Verteidigungshaushalt um 2% zu erhöhen, und dann zu glauben, dass wir damit unsere westliche Wertegemeinschaft stabilisieren können. Da muss ich ausnahmsweise mal unserer Kanzlerin recht geben, die sagte, dass das deutsche Engagement auf vielen Projekten fußt. Hilfe vor Ort in Krisengebieten, viel diplomatischer Einsatz auch mit unbequemen Gesprächspartnern und vor allem ein breiter Zugang zu Bildungsmöglichkeiten. Da sind wir durchaus Vorbildlich.

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Politik läuft langsam zur "Höchstform" auf ...

von Christian Timme am 19.02.2017 um 9:14 Uhr

Diese grün-roten Minenleger-Trupps in der Gestalt von aufgeklärten und rat suchenden Politikern sind doch nicht mehr normal zu bezeichnen. Das alte Liebe nicht rostet ist eine Sache aber das hier hat doch nichts mehr mit Gesundheitspolitik zu tun. Das ist Haarspalterei weit über die Wurzel hinaus, so viel Einsatz "für die Sache", als ginge es hier noch um Vernunft, Ethik und hilfsbedürftige Menschen. Hier geht es einzig und alleine um die Demonstration von Macht. Vielen Dank für diese "Lehrstunden" in Farbenlehre. Soviel Heuchelei und Einfühlungsvermögen kenne ich noch nicht mal aus meiner über alles "geliebten Erbengemeinschaft". Das ist wirklich zu viel des Guten für Patienten und Apotheken. Wir erleben hier hoffentlich den Anfang eines endenden politischen Albtraumes, eines sich verselbständigen Systems, das immer irrationalere Züge annimmt und das der Einhegung und Zurückweisung bedarf. Von Zukunft wollen wir hier gar nicht reden .. aber von 9/24 ...

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Zahlen entscheiden

von Ulrich Ströh am 19.02.2017 um 7:57 Uhr

Moin,Moin Herr Ditzel,
bei aller (verständlichen) Empörung über die Päckchenversender aus Holland:
Gibt es Hinweise über Zahlen von Umsätzen und Absätzen über den Rx-Discountversand aus dem Ausland nach Deutschland in den letzten drei Monaten?

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AW: GKV-Spitzenverband, AOK-Bundesverband, AOK NordWest, MGEPA NRW

von Gunnar Müller, Detmold am 19.02.2017 um 15:12 Uhr

Ich überlasse Ihnen gerne meinen wenig befriedigenden Schriftverkehr…
Umso erstaunlicher, woher alle (s. Litsch & Co) ihre Erkenntnisse (?) zu schöpfen glauben…

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