Beratungs-Quickie

Immunsuppression nach Nierentransplantation

München - 23.02.2017, 15:30 Uhr

Nach erfolgter Nierentransplantation müssen Patienten lebenslänglich Immunsuppressiva einnehmen. (Foto: 3drenderings / Fotolia)

Nach erfolgter Nierentransplantation müssen Patienten lebenslänglich Immunsuppressiva einnehmen. (Foto: 3drenderings / Fotolia)


  Auch noch wichtig

Organtransplantierte haben ein erhöhtes Risiko für maligne Hautveränderungen. Der Kunde muss sich durch geeignete Kleidung und Sonnenschutzmitteln vor Sonnenlicht schützen.

Immunsupprimierte müssen aufgrund der erhöhten Infektanfälligkeit Situationen mit erhöhter Ansteckungsgefahr meiden und im Alltag besondere Hygienemaßnahmen einhalten.

Treten bei dem Kunden Hautreaktionen oder Infektionen auf, kann das ein Hinweis auf eine Neutropenie sein. Eine ärztliche Blutbildkontrolle ist unerlässlich.

Durchfall kann zu erheblichen Schwankungen des Tacrolimus-Blutspiegels führen. Der Blutspiegel muss in diesem Fall ärztlich kontrolliert werden.

Bei der Behandlung mit anderen Arzneimitteln in der Selbstmedikation oder nach ärztlicher Verordnung sind mögliche Wechselwirkungen zu beachten.

Tacrolimus ist ein Substrat von CYP3A4. Es sind vielfältige Arzneimittelwechselwirkungen möglich. Es empfiehlt sich das Anlegen einer Patientendatei für ein optimales Medikationsmanagement. CYP3A4-Inhibitoren können zu einer erhöhten Bioverfügbarkeit von Tacrolimus und dadurch zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen führen. Induktoren, wie beispielsweise Johanniskrautextrakte, können im schlimmsten Fall eine Transplantatabstossung bewirken. Auch andere Pflanzenheilmittel sind während einer Behandlung mit Tacrolimus zu vermeiden.

Grapefruitsaft gilt es zu meiden. Die enthaltenen Flavonoide wirken als CYP3A4-Hemmstoffe.

Hat der Kunde chronischen Husten, ist vor der Abgabe von Hustenmitteln an die Nebenwirkung des ACE-Hemmers zu denken. Eine Rücksprache und Therapieänderung durch den Arzt ist erforderlich.

Kaliumpräparate sind wegen der Gefahr einer Hyperkaliämie unter Tacrolimus und ACE-Hemmern in der Selbstmedikation kontraindiziert.



Manuela Kühn, Apothekerin
redaktion@daz.online


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