Jahresbericht

Suchtkontrollrat beklagt die „stille Sucht der Frauen“

Berlin/Wien - 02.03.2017, 16:30 Uhr

Frauen sind laut dem aktuellen Jahresbericht des Suchtkontrollrats immer häufiger Drogen- und Arzneimittel-süchtig. (Foto: photophonie / Fotolia)

Frauen sind laut dem aktuellen Jahresbericht des Suchtkontrollrats immer häufiger Drogen- und Arzneimittel-süchtig. (Foto: photophonie / Fotolia)


Frauen sterben hierzulande öfter durch Arzneimittel-Überdosen

Ein Problem sei, dass Frauen häufiger als Männern Suchtstoffe und Beruhigungsmittel verschrieben würden, so der Suchtkontrollrat. Deutschland und Serbien etwa hätten dem Rat berichtet, dass bei Frauen „tödliche Überdosen durch verschriebene Substanzen häufiger vorkommen“.

Zudem verzeichneten Länder wie Großbritannien oder Nordirland bei Frauen einen größeren Anstieg von Überdosen als bei Männern – und zwar bei allen Suchtstoffen. Besonders gefährdet sind den Angaben zufolge Frauen in Gefängnissen und Sexarbeiterinnen, drogenabhängig zu werden.

Keine Todesstrafe für Drogendelikte

Der Suchtkontrollrat forderte alle Staaten auf, die Todesstrafe für Drogendelikte abzuschaffen. Zugleich hob er hervor, dass die Legalisierung von Cannabis nicht mit den Verpflichtungen vereinbar seien, die im Einheitsübereinkommen zu Suchtstoffen von 1961 festgelegt worden seien.

Mit diesem Übereinkommen wurde der Suchtkontrollrat ins Leben gerufen. Er versucht zu kontrollieren, ob Anbau, Produktion und Verwendung von Drogen auf medizinische und wissenschaftliche Zwecke beschränkt bleiben. Die Mitgliedstaaten – fast alle Länder der Welt – sind verpflichtet, regelmäßig Daten über das Suchtverhalten zu liefern.



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