Franchisekette

Easy-Apotheken erhöhen Umsatz um 19 Prozent

Stuttgart - 09.03.2017, 14:45 Uhr

Easy-Apotheken wollen Kunden mit günstigen Preisen locken. (Foto: Easy Apotheke)

Easy-Apotheken wollen Kunden mit günstigen Preisen locken. (Foto: Easy Apotheke)


Elf Jahre nach dem Start gewinnt das Konzept von Easy Apotheke immer mehr Anhänger. Die Kette mit dem blau-grünen Markenauftritt wächst sowohl bei der Anzahl der Filialen als auch der Fläche deutlich stärker als der Markt.

Die Expansion der Franchisekette Easy Apotheke hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. Die Zahl der Filialen in Deutschland stieg nach einem Bericht des Handelsblatts um 13 auf 114 Standorte, der Außenumsatz erhöhte sich um 19 Prozent auf rund 246 Millionen Euro. Auch auf Basis der Verkaufsfläche legte Easy Apotheke zweistellig zu. Damit wächst das Unternehmen stärker als der Markt. Nach Angaben der ABDA sinkt nämlich die Zahl der Apotheken in Deutschland seit Anfang 2009 und habe Ende 2015 mit 20.249 den niedrigsten Stand seit den frühen 1990er-Jahren erreicht. 

Auch für die kommenden Jahre setzt Easy Apotheke unverändert auf Expansion. Unter Berufung auf Vorstand Stephan Just berichtet das Handelsblatt, dass das Unternehmen in Zukunft jährlich 15 bis 20 neue Apotheken eröffnen wolle. „Wir wachsen ja jetzt schon schneller als der Markt insgesamt und auch als der Versandhandel mit Medikamenten“, so Just. Allein in den ersten zwei Monaten dieses Jahres hat das Unternehmen nach Informationen von DAZ.online zwei Standorte eröffnet, drei weitere sollen innerhalb der nächsten drei Monate folgen. 

Höhere Marge möglich

Für die Franchisenehmer, die selbstständige Apotheker sind und für die Unterstützung der Filialgestaltung sowie bei Einkauf und Marketing eine monatliche Gebühr von 1600 Euro an Easy zahlen, soll sich das Konzept dem Bericht nach wirtschaftlich lohnen. So sei eine Ebit-Marge von acht bis zehn Prozent möglich, während diese bei einer normalen Hauptapotheke nach Angaben der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) im Jahr 2015 bei 6,7 Prozent lag. „Die Apotheken haben in den vergangenen Jahren ihren Umsatz um etwa drei Prozent jährlich steigern können. Das Betriebsergebnis ist wegen steigender Kosten aber eher stabil geblieben“, zitiert die Zeitung Daniel Zehnich, Direktor Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik bei der Apobank. Die meisten Apotheken würden 1,8 bis 1,9 Millionen Euro umsetzen, wobei es eine große Spreizung im Markt gebe: Einige große Apotheken würden sehr gut laufen, viele kleine hätten hingegen Probleme.

Dagegen brachten es die Easy Apotheken nach Unternehmensangaben im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 2,3 Millionen Euro Umsatz – bei einem Betriebsalter von durchschnittlich nur knapp vier Jahren. Das Umsatzwachstum der Easy Apotheke in den Bereichen Rx, OTC und Freiwahl „degradiert die Ergebnisse klassischer Apotheken“.

Immer mehr selbstständige Apotheker schließen sich einem Verbund an

In einer Untersuchung für das Jahr 2015 stellte die Apobank zudem fest, dass sich immer mehr Apotheker beim Schritt in die Selbstständigkeit für die Übernahme eines Apothekenverbunds entscheiden. Demnach wurde 2015 jede fünfte Apothekenübernahme in einem Verbund abgegeben beziehungsweise übernommen. Im Jahr davor war es noch jede sechste. Zudem halte der Trend zu Filialapotheken weiter an: Der Anteil der Apotheken, die als Filialen übernommen wurden, lag 2015 bei 29 Prozent und nahm gegenüber den Vorjahren deutlich zu. Addiere man die fünf Prozent Neugründungen dazu, machten Filialen insgesamt ein gutes Drittel aller finanzierten Apothekengründungen aus.

Apotheke mit Supermarktambiente

Easy Apotheke setzt darauf, auf einer großen Fläche und mit Supermarkt-Atmosphäre ein breites Sortiment frei verkäuflicher Arzneimittel mit niedrigen Preisen anzubieten. Darüber hinaus lockt die Kette mit Preisaktionen von bis zu 50 Prozent Ersparnis. „Unsere Kunden gehen auch in die Easy Apotheke, um dort zu shoppen“, zitiert das Handelsblatt den Easy-Vorstandsvorsitzenden Lars Horstmann. „Die Easy Apotheke ist eine Station bei der Einkaufstour, die zum Beispiel zuvor in den Discounter oder den Supermarkt und die Drogerie führte.“ 

In seiner Selbstdarstellung bezeichnet sich Easy Apotheke als „frecher, mutiger Akteur“, der „die tradierten, behäbigen Regeln der Branche“ aufbricht und den Markt nachhaltig verändert. Die Vision sei es, Easy Apotheke „zur bekanntesten und größten Marke im deutschen Apothekenmarkt zu machen.“



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.