Beratungs-Quickie

Tetanus-Impfstoffe im Sprechstundenbedarf

München / Stuttgart - 09.03.2017, 12:30 Uhr

(Foto: jb / DAZ.online)

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Beratungs-Basics

Der Impfstoff Tetanol® pur enthält inaktiviertes Tetanustoxoid (TT) und wird zur aktiven Immunisierung gegen Wundstarrkrampf nach Empfehlung der STIKO bei Säuglingen ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie zur Tetanusprophylaxe im Verletzungsfall eingesetzt.

Die Grundimmunisierung gegen Wundstarrkrampf umfasst drei Injektionen mit dem Tetanus-Adsorbat-Impfstoff zum Zeitpunkt 0, 4 - 6 Wochen und 6 - 12 Monate. Danach ist bei nahezu allen Geimpften ein schützender Antikörpertiter (die individuelle Schutzschwelle liegt bei 0,1 I.E./ml) gegen Tetanus erreicht. Spätestens alle zehn Jahre sollte bis ins hohe Alter eine Auffrischimpfung erfolgen. In der Regel erfolgt die Tetanus-Grundimmunisierung als 6-fach-Kombinationsimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Polio, Keuchhusten, Hib und Hepatitis B über vier Impftermine zwischen Ende des zweiten Lebensmonats und Ende des ersten Lebensjahres. Auffrischimpfungen mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten werden zwischen vollendetem fünften und sechsten sowie zwischen dem neunten und 17. Lebensjahr durchgeführt.

Die Schutzwirkung tritt etwa 14 Tage nach der zweiten Impfung ein und hält circa ein Jahr an. Nach der dritten Impfung hält der Schutz bis zu fünf Jahre. Im Verletzungsfall, der mehr als fünf Jahre nach der dritten Impfung oder einer Auffrischimpfung eintritt, muss eine Tetanus-Prophylaxe erfolgen.

Sehr häufig treten nach der Impfung Schmerzen, Schwellungen und Rötung an der Einstichstelle sowie Muskelschmerzen auf. Zudem kommt es häufig zu Abgeschlagenheit, Gelenk- und Kopfschmerzen.

Personen mit akuten behandlungsbedürftigen Erkrankungen sollten frühestens zwei Wochen nach Genesung geimpft werden, mit Ausnahme der postexpositionellen Impfung.

Bei der Impfung verletzter Personen ohne Tetanusschutz oder mit unbekanntem Impfstatus findet eine Simultanimpfung statt, das heißt die Kombination aus aktiver Immunisierung mit Tetanustoxoid und passiver Immunisierung mit Tetanus-Antitoxin (zum Beispiel Tetagam®). Tetagam® P enthält Immunglobulin vom Menschen (hauptsächlich IgG) mit einem spezifischen hohen Gehalt an Antikörpern gegen das Tetanustoxin. Neben der postexpositionellen Prophylaxe nach tetanusgefährdeten Verletzungen wird das Impfserum zur Therapie des klinisch manifesten Tetanus eingesetzt.

Beide Impfstoffe liegen gebrauchsfertig vor. Der Impfstoff Tetanol® ist eine weißliche und trübe Suspension. Vor der Anwendung ist die Fertigspritze zu schütteln. Die Injektion einer Impfdosis (0,5 ml unabhängig vom Alter) erfolgt tief intramuskulär. Bei Vorliegen einer schweren Blutgerinnungsstörung kann Tetanol® auch subcutan verabreicht werden. Eine intravasale Applikation darf nicht erfolgen, da es zu einer Schocksymptomatik kommen kann. Das gilt auch für die Verabreichung von Tetagam® P.

Das Impfserum wird körperwarm und langsam intramuskulär, vorzugsweise ventrogluteal, injiziert. Zur Prophylaxe von Tetanus erhalten Kinder und Erwachsene die gleiche Dosis: 250 I.E., das entspricht einer Fertigspritze Tetagam® P (1 ml). Die Dosis kann auf 500 I.E. erhöht werden, beispielsweise bei tiefen oder kontaminierten Wunden sowie Fremdkörpereindringung (Biss-, Stich- oder Schusswunden) oder bei Erwachsenen mit überdurchschnittlich hohem Körpergewicht.

Nebenwirkungen wie allergische oder generalisierte Reaktionen (Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen) und Reaktionen an der Injektionsstelle sind selten. Allgemein wird nach der Injektion von Tetagam® P eine Nachbeobachtungszeit von mindestens 20 Minuten empfohlen.

Trübe Lösungen oder Lösungen mit Rückständen dürfen nicht verwendet werden.



Manuela Kühn, Apothekerin
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

tetanol/tetagam

von Zück am 09.03.2017 um 22:57 Uhr

>lobenswert, aber sind Sie sich sicher, daß Pharmazeut/in zu
dieser Verordnung noch einen Kommentar abgeben muß ?
Ist das nicht leeres Stroh gedroschen um die Zeilen zu füllen ?
MfG
G.Zück

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Tetanol/Tetagam

von zück am 09.03.2017 um 22:45 Uhr

Gehe ich jetzt davon aus, daß Arztpraxen keine Ahnung haben
was sie verordnen, oder ist der Artikel nur leeres Stroh gedroschen, sprich "ich könnt als Pharmazeut/in noch was dazu sagen" ?

MfG

G.Zück

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