- DAZ.online
- News
- Politik
- CDU-Abgeordnete ...
Gefälschte Pro-Versandapotheken-Postkarten?
CDU-Abgeordnete bezweifeln Echtheit der DocMorris-Kampagne
DocMorris nimmt Protest-Seite vom Netz
Gegenüber DAZ.online erklärte der Thüringer CDU-Abgeordnete Manfred Grund: „Wir haben anfänglich versucht, allen Absendern der Postkarten zu antworten, und knapp einhundert Antworten verschickt. Daraufhin erhielten wir in den vergangenen Tagen mehrere Rückantworten, aus denen hervorging, dass diese Empfänger nicht an der Aktion teilgenommen hätten. In einem Telefonat wurde gefragt, wie mein Büro an die Adresse gekommen sei. Andere Anrufer versicherten, nie etwas bei DocMorris bestellt zu haben. Das ist schon ärgerlich. Auch andere Fraktionskollegen haben mir Ähnliches berichtet. Angeblich sollen in einigen Büros Postkarten aus ganzen Straßenzügen angekommen sein.“
Die niederländische Versandapotheke hat dem Thüringer
CDU-Politiker inzwischen geantwortet. DocMorris vermutet nun einen Missbrauch
seiner Internetseite. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte gegenüber
DAZ.online: „Nach der medialen Berichterstattung in Apotheker-Medien hatten wir
Hinweise darauf, dass die Internetseite der Postkarten-Aktion missbraucht
wurde. Wir haben die Seite daher sofort vom Netz genommen. Im Gegensatz zu den
Briefen, die nur an unsere Kunden gegangen sind und von diesen auch mit
persönlichen Anmerkungen und Unterschriften versehen worden sind, war die Web-Aktion frei zugänglich.“ Der Unternehmenssprecher teilte weiterhin mit, dass sich alleine im Rahmen der Brief-Aktion mittlerweile mehr als 140.000 Menschen gegenüber der Unionsfraktion für den Erhalt des Rx-Versandes ausgesprochen haben.
Der Verdacht auf Fälschung liegt übrigens nicht in allen CDU/CSU-Büros vor: Aus mehreren Büros von Abgeordneten aus dem Gesundheitsausschuss hieß es, dass man Testanrufe bei den Anrufern durchgeführt habe – ohne auffälliges Ergebnis. Zeitgleich zu der Postkarten-Kampagne hatte DocMorris übrigens auch seine bestellenden Kunden dazu aufgefordert, Briefe an die Unions-Abgeordneten zu schicken, in denen sie sich gegen das geplante Rx-Versandverbot aussprechen. Dort schrieben die Kunden allerdings eigenhändig ihre Bedenken auf – hier sind Fälschungen also ausgeschlossen.
3 Kommentare
So nachdem ich ja gelöscht wurde nochmal.
von Andreas Dömling am 22.03.2017 um 13:34 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Konsequenzen
von Anita Peter am 22.03.2017 um 13:31 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.