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Gefälschte Pro-Versandapotheken-Postkarten?
CDU-Abgeordnete bezweifeln Echtheit der DocMorris-Kampagne
Noch immer erhalten CDU/CSU-Bundestagsabgeordnete Postkarten, auf denen sich Menschen gegen das geplante Rx-Versandverbot aussprechen. DocMorris hatte auf einer Internetseite zu dem Protest aufgerufen. Einige CDU-Abgeordnete hinterfragen allerdings, ob die Beschwerden „echt“ sind. Einige Absender wüssten gar nichts von der Aktion. DocMorris hingegen vermutet einen Missbrauch seiner PR-Aktion und hat die Anti-Versandverbot-Seite vom Netz genommen.
Die niederländische Versandapotheke hatte Mitte Februar eine Internetseite freigeschaltet, auf der gegen das vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) geplante Rx-Versandverbot protestiert wurde. Besucher hatten zudem die Möglichkeit, an einer Postkarten-Aktion teilzunehmen. Interessierte mussten lediglich ihre Adresse und ihren Namen in ein Online-Formular eingeben. DocMorris verschickte dann eine vorgefertigte Karte an ein Büro eines Unions-Abgeordneten. Zehntausende solcher Karten sind in den vergangenen Wochen im Bundestag eingetroffen.
Doch die PR-Aktion sorgt weiterhin für Aufsehen im Bundestag. Zunächst hatten sich mehrere Unions-Abgeordnete aus dem Gesundheitsausschuss über die Postkarten beschwert. Der CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich hatte beispielsweise moniert, dass die tatsächliche Beteiligung der Bürger an der Postkarten-Aktion nicht klar sei. Für ihn sei die Aktion „bedenklich und merkwürdig“, so Hennrich. Der Ärger über die Postkarten scheint nicht nachzulassen: Die CDU-Landesgruppe Thüringen hat sich nun öffentlich zu dem Thema geäußert und vermutet, dass die DocMorris-Kampagne nicht echt sei.
Thüringer CDU-Mitglieder vermuten Fälschungen
Zur CDU-Landesgruppe Thüringen gehören neun Bundestagsabgeordnete. Auf der Facebookseite der Landesgruppe heißt es seit gestern in einem Beitrag: „In den Büros der Landesgruppe sind inzwischen mehrere Tausend Postkarten und Briefe eingetroffen, die auf einer Kampagne der Versandapotheke DocMorris basieren. Der holländische Versender stellt offenbar für eine Kampagne um das etwaige Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln den Kunden vorgefertigte Dokumente und frankierte Umschläge zur Verfügung. So weit, so legal.“
Nachfragen einiger Parlamentarier haben nun allerdings Zweifel ergeben, nach denen die Teilnehmer der Postkarten-Aktion gar nichts von ihrer Beteiligung wussten. Die CDU-Landesgruppe berichtet dazu: „Nachdem solche Bürgerbriefe in großen Mengen beantwortet wurden, mehren sich Proteste der angeschriebenen Bürger. Da sind betagte bettlägerige Personen (ohne PC), deren Angehörige protestieren. Da sind Bürger, die berichten, sie hätten noch nie bei DocMorris bestellt. Das sind fragwürdige Methoden! Wir werden weiter beobachten.“
3 Kommentare
So nachdem ich ja gelöscht wurde nochmal.
von Andreas Dömling am 22.03.2017 um 13:34 Uhr
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Konsequenzen
von Anita Peter am 22.03.2017 um 13:31 Uhr
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