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Standortsuche nach dem brexit
Auch Hannover will die EMA
Die Liste der Städte, die gerne neuer EMA-Standort werden wollen, wird immer länger. Nach München, Berlin und Bonn hat jetzt auch Hannover Interesse bekundet. Das Pfund, mit dem die niedersächsische Landeshauptstadt wuchern will, ist die Medizinische Hochschule Hannover, eine der führenden Medizinischen Fakultäten in Deutschland.
Niedersachsen hat sich um den neuen Sitz der Europäischen Arzneimittel-Agentur beworben. Dies teilte die Landesregierung am heutigen Freitag mit. Sollte die Bewerbung erfolgreich sein, würde die European Medicines Agency (EMA) mit 900 Mitarbeitern von London nach Hannover umziehen. Hannover biete exzellente Voraussetzungen, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). „Die Medizinische Hochschule gilt weltweit als ein besonders qualifiziertes und profiliertes Klinikum.“ In den vergangenen Jahren habe sich zudem rund um die MHH ein ganzes Ensemble von Forschungsinstituten angesiedelt.
Die 1995 gegründete EMA beurteilt und überwacht Arzneimittel für die Human- und Tiermedizin. Nach dem angekündigten EU-Austritt Großbritanniens braucht sie eine neue Heimat. Außer Hannover bewerben sich aber noch andere deutsche Städte um den Sitz der Agentur. So haben beispielsweise München, Bonn und Berlin Interesse bekundet. Hinzu kommen Städte in anderen europäischen Ländern, beispielsweise Wien.
Die deutsche Hauptstadt war bereits vor einiger Zeit von Berliner Institutionen und Unternehmen als möglicher Kandidat ins Spiel gebracht worden. Die Ministerpräsidenten der ostdeutschen Länder haben dies am gestrigen Donnerstag bekräftigt: Nur mit dem Gesundheitsstandort Berlin-Brandenburg und seinen exzellenten Rahmenbedingungen für Wissenschaft, Forschung und Gesundheitswirtschaft habe Deutschland auf europäischer Ebene eine Chance, den Zuschlag für die EMA zu gewinnen. Die Bundesregierung solle mit dem stärksten Kandidaten ins europäische Rennen gehen,“ erklärte Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller.
So hat jede Stadt gute Gründe, ein idealer Platz für die EMA zu sein. Bonn etwa hält Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) für besonders geeignet. Hier sitzt bereits die deutsche Arzneimittelbehörde, das Bundesinsitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
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