Analyse des ZL

Woran liegt es, wenn Viagra und Co. nicht wirken?

Stuttgart - 19.04.2017, 09:30 Uhr

Insbesondere bei Viagra-Importen und Generika klagen Kunden in der Apotheke über mangelnde Wirksamkeit. (Foto: picture alliance / AP Photo)

Insbesondere bei Viagra-Importen und Generika klagen Kunden in der Apotheke über mangelnde Wirksamkeit. (Foto: picture alliance / AP Photo)


Gründe für die fehlende Wirkung

Die AMK weist darauf hin, dass es neben Arzneibuch-konformen Schwankungen im Gehalt oder mangelnder pharmazeutischer Qualität eine ganze Reihe anderer Ursachen geben kann, wenn PDE-5-Hemmer nicht richtig wirken. So sei beispielweise nicht in allen Fällen eine angemessene Diagnostik erfolgt, zudem wirkten diese Substanzen in Studien bei einzelnen Patientengruppen wie Diabetikern oder radikal Prostatektomierten einfach deutlich schlechter. Allgemein liegt die Erfolgsrate je nach Dosis zwischen 47 und 84 Prozent. Die einzelnen Wirkstoffe sind diesbezüglich vergleichbar. 

Und auch andere eingenommene Arzneimittel können die Wirkung der PDE-5-Hemmer beeinflussen. So können beispielweise Beta-Blocker die erektile Dysfunktion verschlechtern oder CYP3A4-Induktoren den Abbau der Wirkstoffe beschleunigen und so zu einer Minderwirkung der PDE-5-Hemmer beitragen.

Weitere Ursachen dafür, dass die Wirkung nicht wie gewünscht eintritt, können laut AMK sein:

  • ungenügende Information der Patienten und Medikationsfehler (u. a. falscher Einnahmezeitpunkt, verzögerter Wirkeintritt infolge von Nahrungsaufnahme und Alkoholkonsum, voreilige Beurteilung der Wirkung, fehlende Dosisoptimierung nach Wirksamkeit und Verträglichkeit),
  • unzureichende sexuelle Stimulation,
  • Progression der ED,
  • ungenügende Kontrolle von Komorbiditäten (u. a. Diabetes, Hypertonie),
  • nachteiliger Lebensstil (z. B. Rauchen, Alkoholmissbrauch),
  • nicht diagnostizierter Hypogonadismus,
  • psychosoziale Faktoren.

Kommen Patienten in die Apotheke, die sich über fehlende oder verminderte Wirkung von PDE-5-Hemmer-haltigen Arzneimitteln beklagen, sollen Apotheker diese angemessen zu möglichen Ursachen informieren. Patienten, bei denen die Wirkstoffe weiterhin keine oder keine zufriedenstellende Wirkung zeigen, sollten sich an ihren Arzt wenden.

Wie immer gilt auch im Falle der PDE-5-Hemmer: Verdachtsfälle zu unerwünschten Wirkungen unter der Therapie mit PDE-5-Hemmern sollen an die AMK gemeldet werden. Das geht unter www.arzneimittelkommission.de. Besteht tatsächlich bei PDE-5-Hemmern der gerechtfertigte Verdacht, dass es einen Qualitätsmangel gibt, sollten mindestens zehn Tabletten an die AMK zur Analyse eingesandt werden, bittet das Gremium. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

Wirksamkeit

von Frank ebert am 19.04.2017 um 12:47 Uhr

Vielleicht liegt es einfach an der Frau

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