Einfacher Zika-Test

Eine Mücke zerquetschen reicht     

Fort Collins - 04.05.2017, 07:00 Uhr


Bei Mücken klappt der Nachweis gut

Bei Mücken, die das Zika-Virus übertragen, gelingt der Nachweis sehr gut. Auch in menschlichen Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin, Blut, Plasma oder Sperma entdeckt LAMP künstlich eingeschleusten genetischen Code des Zika-Virus zuverlässig. Eine größere Fehlerquote gab es jedoch, als die Forscher Proben von infizierten Menschen untersuchten. Rovnak und Kollegen führen dies zum Teil darauf zurück, dass die Proben eingefroren waren. Sie sind zuversichtlich, ihr Verfahren noch verbessern zu können: So erhöhte sich die Nachweisquote deutlich, nachdem die Wissenschaftler Plasmaproben mit DNase behandelt hatten.

Impfstoffsuche läuft unter Hochdruck

Im Februar 2016 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen des Zika-Virus zeitweise einen öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes ausgerufen. Seitdem versuchen zahlreiche Forscher, Mittel gegen die Ausbreitung des Virus zu finden. Bis zu 1,5 Millionen Menschen steckten sich bei einer Epidemie 2015/2016 vor allem in Brasilien mit dem von der Gelbfiebermücke Aedes aegypti übertragenen Zika-Virus an. Bei schwangeren Frauen kann es schwere Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) beim Embryo verursachen. In diesem Jahr sind die Infektionszahlen nach Angaben der dortigen Regierung um rund 95 Prozent zurückgegangen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass einmal Infizierte als immun gelten.

Seit 2015 hat sich das Virus nach WHO-Daten in Dutzenden Ländern vor allem Mittel- und Südamerikas ausgebreitet, auch in den USA gibt es inzwischen nicht nur eingeschleppte, sondern direkt im Land durch Mücken übertragene Fälle. Vereinzelt werden Infektionen aus Südostasien gemeldet, unter anderem aus Thailand, den Philippinen, Malaysia und den Malediven. Zika-Infektionen kommen zudem auch im tropischen Afrika vor.

Unter Hochdruck läuft die Suche nach Impfstoffen: Die Gesundheitsbehörde NIH berichtete 2016, dass ein erster bei Affen erfolgreicher Kandidat an Menschen getestet werde. Auch anderswo wird an potenziellen Wirkstoffen geforscht.



Stefan Parsch, dpa
redaktion@daz.online


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