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Besser Reinstoffe oder Extrakt
Cannabisblüten – ein therapeutischer Rückschritt?
Blüten haben schwankenden THC-Gehalt
Dazu kommt: Cannabisblüten sind nicht gleich Cannabisblüten. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich hinsichtlich ihres THC- und ihres Cannabidiol-Gehalts. Verordnet ein Arzt Cannabisblüten, muss er angeben, welche Sorte er gerne hätte. Die Sorte bestimmt die Qualität, so ist es festgelegt.
Aus pharmazeutischer Sicht ist das nach Meinung der Teilnehmer der Diskussionsrunde ziemlich unbefriedigend. Denn innerhalb einer Sorte könne es von Ernte zu Ernte erhebliche Unterschiede geben. Trotzdem entsprechen diese dann der Monografie. Denn die legt keine festen Ober- und Untergrenzen für den THC- und CBD-Gehalt fest. Wäre auch kaum machbar, da sich die Sorten diesbezüglich erheblich unterscheiden, es aber nicht für jede Sorte eine eigene, sondern nur eine Gesamtmonografie gibt. Dort heißt es nur, dass der Gehalt einer Charge in einem Bereich von +/- 10 Prozent des auf der Packung deklarierten Gehalts liegen muss. Viel sinnvoller wäre im Sinne einer rationalen Arzneimitteltherapie, den gewünschten Gehalt der Leitsubstanzen anzugeben. Einen konkreten Vorschlag, wie das in der Praxis umgesetzt werden könnte, blieb die Runde allerdings schuldig.
Kein Bedarf für eine schnelle Anflutung
Und auch an der Art der Verabreichung, dem Verdampfen, gab es Kritik: Zum einen sahen die Ärzte, die an der Runde teilnahmen, keinen Bedarf für eine schnelle Anflutung des Wirkstoffs, die ja bei der Inhalation erreicht wird. Vielmehr ist in ihren Augen ein gleichmäßiger Spiegel wünschenswert, wie nach oraler Aufnahme, zum Beispiel durch Dronabinol-Kapseln. Aufgrund der langen Halbwertszeit reiche oft eine einmal tägliche Einnahme. Das Motto „the flatter the better“ gelte auch in der Cannabinoidtherapie. Lediglich in Einzelfällen sehe man Bedarf für eine Kombination aus schnell- und langwirkenden Komponenten, erklärten die Therapeuten. Diesem Umstand versuche die Industrie nach eigener Aussage mit der Vermarktung schnell freisetzender Formulierung gerecht zu werden. Daher bestehe kein oder zumindest nur wenig Bedarf, Blüten zu inhalieren.
Zum anderen scheint pharmakokinetischen Daten zufolge die aufgenommene Wirkstoffmenge sehr zu variieren. Beim geübten Rauchen komme demnach deutlich mehr Wirkstoff in den Bronchien an als bei anderen, hieß es. Außerdem scheint es große individuelle Unterscheide zu geben, wie viel Wirkstoff dann tatsächlich systemisch verfügbar ist – eine Tatsache, an der der Versuch, systemisch wirksame Arzneimittel pulmonal zu verabreichen, schon mehrfach gescheitert ist. Letztendlich landet man aber also wieder beim Thema Dosiergenauigkeit.
Ärzte sehen Defizite bei der Kostenübernahme
Den einzigen, theoretischen Vorteil, den die Therapeuten im Cannabisgesetz sehen, ist die Möglichkeit der Erstattungsfähigkeit. So sei die Cannabinoid-Therapie eine Zwei-Klassen-Medizin gewesen, die man sich leisten konnte oder nicht, erklärte eine Ärztin. Doch warum nur ein theoretischer Vorteil? Das Verfahren funktioniere nicht gut, erklärte ein anderer Arzt. Obwohl der Medizinische Dienst der Krankenkassen eine Behandlung für gerechtfertigt erachtet, werde den Medizinern von einzelnen Kassen mitgeteilt, dass sie selbst entscheiden müssten, ob sie zulasten der GKV oder privat verordnen. Bei Verordnung auf ein Kassenrezept fürchteten sie daher Regresse. Die Kassen schöben also den Ärzen den schwarzen Peter zu. Aus ärztlicher Sicht sei daher eine definitive Aussage zur Kostenübernahme wünschenswert.
24 Kommentare
Genau dosierbare Reinsubstanzen helfen besser
von woewe am 14.01.2019 um 12:42 Uhr
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Einspruch
von Henning Becker am 25.05.2017 um 13:57 Uhr
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AW: Einspruch
von David Pres am 21.09.2017 um 16:26 Uhr
Studienbedarf
von Maria am 10.05.2017 um 14:41 Uhr
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AW: Studienbedarf
von David Pres am 21.09.2017 um 16:33 Uhr
Irrlehrer
von Marcin am 10.05.2017 um 10:23 Uhr
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Nicht wissenschaftlich und schon gar
von Julia Borsch /DAZ.online am 10.05.2017 um 10:07 Uhr
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AW: Nicht wissenschaftlich und schon gar
von Michael Thole am 10.05.2017 um 14:58 Uhr
AW: Nicht wissenschaftlich und schon gar
von Gordon Budhead am 10.05.2017 um 17:39 Uhr
AW: Nicht wissenschaftlich und schon gar
von Beatrix Porsch am 10.05.2017 um 21:18 Uhr
Nicht wissenschaftlich und schon gar nicht unabhängig
von Beatrix Porsch am 10.05.2017 um 9:24 Uhr
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AW: Nicht wissenschaftlich und schon gar
von Michael Thole am 10.05.2017 um 15:48 Uhr
Heilpflanzen
von Albrecht Bodegger am 10.05.2017 um 4:51 Uhr
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Suboptimal...
von Michael Thole am 09.05.2017 um 23:32 Uhr
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Sativex-Bedrocan Morbus Crohn
von andré b am 09.05.2017 um 22:46 Uhr
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AW: Sativex-Bedrocan Morbus Crohn
von Michael Thole am 10.05.2017 um 0:15 Uhr
Da haben welche Angst vor Cannabis
von D.K. am 09.05.2017 um 22:05 Uhr
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AW: Da haben welche Angst vor Cannabis
von Remo am 10.05.2017 um 12:35 Uhr
Notwendigkeit
von Hans80 am 09.05.2017 um 21:43 Uhr
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AW: Notwendigkeit
von Michael Thole am 10.05.2017 um 0:47 Uhr
Ängste...
von Martin Albrecht am 09.05.2017 um 20:32 Uhr
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Bedarf zu Inhalieren
von Julia Borsch /DAZ.online am 09.05.2017 um 17:55 Uhr
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Cannabisblüten zur Inhalation
von Jürgen Leikert am 09.05.2017 um 16:31 Uhr
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AW: Cannabisblüten zur Inhalation
von Luigi am 09.05.2017 um 20:27 Uhr
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