Neue Nutzung

Kaffee, Kuchen und Übernachtungen in historischer Bautzener Apotheke

Bautzen / Düsseldorf - 10.05.2017, 17:30 Uhr

In den historischen Räumen der alten Goethe-Apotheke in Bautzen entsteht ein Hotel. (Foto: Alte-Goethe-Apotheke)

In den historischen Räumen der alten Goethe-Apotheke in Bautzen entsteht ein Hotel. (Foto: Alte-Goethe-Apotheke)


Seit Beginn im Besitz derselben Apothekerfamilie

Die Goethe-Apotheke geht historisch weiter zurück auf die Schlossapotheke, die in Bautzen im Jahr 1699 gegründet wurde. 1903 zog die Apotheke aus der Schlossstraße in die Goschwitzstraße und bestand dann seit dem Jahr 1902 als Goethe-Apotheke weiter. Seit Beginn war sie im Besitz der Apotheker-Familie Leidler. Der Sohn des letzten Besitzers, Rolf Leidler, verkaufte das Haus 2015 an die Bauherren des Hotels. „Herr Leidler war auch beim Richtfest dabei und konnte einige Geschichten aus der Vergangenheit beisteuern“, sagt Weise. Zur Eröffnung werde man ihn bestimmt wieder einladen. Viele Accessoires der Apotheke wie ein Druckstock für Rezeptblöcke und einiges mehr stammen ebenfalls von ihm und sollen fester Bestandteil der zukünftigen Hotel-Einrichtung werden. 

In den hinteren Apotheken-Räumen entsteht ein Restaurant

Dem Vater von Rolf Leidler, Paul Leidler, ist es dabei zu verdanken, dass die historische Jungendstil-Einrichtung noch existiert und in gutem Zustand ist. Unter anderem hatte er sie restaurieren lassen. Paul Leidler hatte die Apotheke lange geleitet, zum Teil zu DDR-Zeiten unter staatlicher Aufsicht, und nach der Wende die Rückübertragung der Familien-Apotheke erreicht. Noch mit über 80 Jahren hatte er hinter dem HV-Tisch gestanden, bevor er die Apotheke schließlich verpachtete.

Bei der Renovierung des historischen Gebäudes war insbesondere die ehemalige Wohnung des Apothekers entkernt und die Räume neu aufgeteilt worden. Zukünftig soll es in dem Hotel im Haus der Alten Goethe-Apotheke 14 Zimmer mit insgesamt 35 Betten geben. Individuell gestaltete Appartements werden dann besonders für Familien Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt in der Oberlausitz bieten. Außer dem Café in der ehemaligen Offizin wird es im ehemals hinteren Teil der Apotheke ein Restaurant geben sowie weitere drei Veranstaltungsräume.

Somit kann die alte Goethe-Apotheke dann auch in Zukunft noch zum Wohlfühlen der Menschen beitragen. Dass dort nun ein Hotel entstünde und die Einrichtung erhalten bliebe, sei jedenfalls wohl ganz im Sinne seines Vaters, der mit 97 Jahren im Jahr 2011 starb, sagte Rolf Leidler der Sächsischen Zeitung.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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