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Weichmacher in KUnststoffen
Phthalate erhöhen das Allergierisiko bei Kindern
Eine erhöhte Phthalatbelastung während der Schwangerschaft und Stillzeit wirkt sich nachteilig auf das Kind aus. Das konnten Forscher vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Leipzig und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zeigen. Sie haben ein größeres Risiko, allergisches Asthma zu entwickeln.
Phthalate werden als Weichmacher in der Kunststoffverarbeitung eingesetzt, um die Produkte geschmeidiger zu machen. Sie können über die Haut, die Nahrung oder die Luft in den Körper gelangen. Dass sie das Hormonsystem beeinflussen können, war bereits bekannt. Nun haben Wissenschaftler aus Leipzig und Heidelberg gezeigt, dass Phthalate auch in das Immunsystem eingreifen und das Allergierisiko deutlich erhöhen können. Zu Beginn ihrer Studie, die im Journal of Allergy and Clinical Immunology veröffentlicht wurde, untersuchte ein Team vom UFZ in Leipzig den Urin von Schwangeren aus der Mutter-Kind-Kohorten-Studie LINA (Lebensstil und Umweltfaktoren und deren Einfluss auf das Neugeborenen-Allergierisiko) auf Metaboliten von Phthalaten. Irina Lehmann, die die LINA-Studie leitet, berichtet von dem Ergebnis: „Es zeigte sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen erhöhten Konzentrationen des Metaboliten von Butylbenzylphthalat (BBP) im Urin der Mütter und dem Vorkommen von allergischem Asthma bei den Kindern.“
Bestätigung am Mausmodell
Diesen Befund konnten die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit Kollegen der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig im Mausmodell bestätigen. Sie setzten Mäuse während der Schwangerschaft und Stillzeit einer Phthalat-Belastung aus, die zu vergleichbaren Urin-Konzentrationen des BBP-Metaboliten führte. Wie in der Kohorte aus der LINA-Studie beobachteten sie bei den Nachkommen eine deutliche Neigung zu allergischem Asthma. Hiervon war sogar noch die Enkelgeneration betroffen. Bei den erwachsenen Mäusen fanden sie dagegen keine verstärkten Allergiesymptome. Dies interpretiert der UFZ-Umweltimmunologe Tobias Polte so: „Entscheidend ist der Zeitpunkt. Ist der Organismus während der frühen Entwicklungsphase Phthalaten ausgesetzt, kann das bis in die übernächste Generation Auswirkungen auf das Krankheitsrisiko haben."
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