Rechenzentren

Warum die Hilfsmittelabrechnung teurer wird

Stuttgart - 23.06.2017, 09:00 Uhr

Mehr Aufwand bei der Abrechnung von Hilfsmitteln – die Begründung der Rechenzentren zur neuen Gebühr (Foto: click61 / Fotolia)

Mehr Aufwand bei der Abrechnung von Hilfsmitteln – die Begründung der Rechenzentren zur neuen Gebühr (Foto: click61 / Fotolia)


Bevorzugen Kassen § 302 wegen höherer Retax-Quote?

Ob ein Hilfsmittel über § 300 SGB V oder § 302 SGB V abgerechnet wird, entscheiden die Krankenkassen in Abstimmung mit den zuständigen Landesapothekerverbänden. Glaubt man den Angaben der VSA, akzeptierten Krankenkassen zunehmend nur noch die Abrechnung über § 302. Warum die Krankenkassen diesen Abrechnungsweg bevorzugen, darüber kann auch der VSA-Sprecher nur spekulieren. 

Rund 50 Mal mehr Retaxation 

Erhöhte formelle Anforderungen an das Hilfsmittelrezept bergen natürlich auch Gefahren für Formfehler seitens des verordnenden Arztes oder der abgebenden Apotheke – und liefern Gründe für Retaxationen. Eine ketzerische Vermutung wäre: Ist hier die Vorliebe der Krankenkassen für diesen Abrechnungsweg zu suchen? Schnell ist die Patientenunterschrift vergessen, die sieben nicht angekreuzt, fehlt die Diagnose, die Angabe zum Versorgungszeitraum oder zur Erst- beziehungsweise Folgeverordnung. Zumindest scheint der Anteil retaxierter Rezepte bei diesem Abrechnungsverfahren dramatisch größer zu sein. Die VSA beziffert die Retax-Quote bei der Abrechnung über § 302 mit 7 bis 8 Prozent – beim Abrechnungsprozess über § 300 liegt er gerade einmal bei 0,15 Prozent.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

gehts noch?

von Karl Friedrich Müller am 23.06.2017 um 11:49 Uhr

keine Kommentare?
wundert mich.
Zeigt doch der Artikel, wie wir von den Kassen veräppelt werden (um mal ein "nettes" Wort zu benützen)
Möglichst kompliziert, damit Retaxe fällig werden. Kein Verdienst, dafür jeden Menge Kosten.
Wollen die Kassen keine HiMi mehr bezahlen? Und es den Patienten nicht sagen? Der doofe Apotheker zahlt es halt?

Es wird Zeit, die Kosten (nicht den Apotheken), sondern den Kassen in Rechnung zu stellen. Das ist die richtige Adresse. Dann geht es vielleicht auch weniger kompliziert.

Oder, falls wirklich der Retaxgedanke im Vordergrund steht, keine HiMi mehr liefern, keine Verträge mehr.
So ein Zustand muss nicht sein.

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