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Die Saison beginnt wieder
Was man über Salmonellen wissen muss
Alle Jahre wieder in den warmen Monaten machen sie Schlagzeilen. Die Rede ist von Salmonellen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung besteht tatsächlich ein zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Temperatur und der Anzahl an Salmonellen-Infektionen. Um Erkrankungen zu vermeiden, helfen konsequente Lebensmittel- und Küchenhygiene.
Schinkenwürfel „Gut Bartenhof Katenschinken“, die in Filialen des Discounters Norma in Bayern, Baden-Württemberg und Österreich verkauft wurden, sind diesmal das Corpus Delicti – in dem Lebensmittel wurden Salmonellen nachgewiesen. Der Hersteller hat das Produkt zurückgerufen. Ein paar Tage zuvor waren bereits Salamisticks und Zwiebelmettwurst aus dem gleichen Grund zurückgerufen worden. Um das Auftreten der Erreger vorherzusagen, bedarf es keinerlei hellseherischer Fähigkeiten. Jeden Sommer gibt es derartige Berichte. Dazu kommen dann noch gelegentlich Meldungen über größere Ausbrüche, weil beispielsweise in einem Altenheim oder einer Schulkantine kontaminierte Speisen ausgegeben wurden. 2015 wurden 13.823 Fälle gemeldet.
Dass Salmonellen immer im Sommer Aufmerksamkeit erregen, ist keinesfalls Zufall oder gar dem Sommerloch geschuldet. In einer umfassenden statistischen Analyse konnte tatsächlich nachgewiesen werden, dass, wenn es draußen wärmer wird, die Anzahl der Salmonellen-Infektionen steigt. Dazu wurden über einen Zeitraum von vier Jahren Daten zur Umgebungstemperatur und zum Auftreten unter anderem von Salmonellosen ausgewertet. Erfasst wurden die Städte Berlin und München sowie drei ländliche Gebiete in Deutschland.
Gefahrenquelle rohe Lebensmittel
Salmonellen werden vor allem über rohe oder nicht ausreichend erhitzte tierische Erzeugnisse oder andere Lebensmittel, die mit kontaminierten Küchengeräten oder Händen in Kontakt gekommen sind, übertragen. Die stäbchenförmigen, gramnegativen Erreger sind bekannt dafür, dass sie sich bei Temperaturen zwischen zehn und 47 Grad gut vermehren können. Des Weiteren erklärt man sich den Anstieg der Infektionen während der Sommermonate damit, dass beim Grillen oder beim Picknick häufig die Regeln der Lebensmittelhygiene vernachlässigt werden. So werden Speisen zum Beispiel nicht ausreichend gekühlt oder Krankheitserreger von rohem Fleisch auf andere Lebensmittel übertragen. Salmonellen können in der Umwelt und in oder auf verschiedenen Lebensmitteln mehrere Monate überleben. Temperaturen über 70 Grad töten sie sicher ab.
Antibiotika oder nur Flüssigkeit und Elektrolyte?
Die Inkubationszeit nach oraler Aufnahme kann sechs bis 72 Stunden betragen, in der Regel zwölf bis 36 Stunden. Sie hängt von Menge und Art der aufgenommenen Erreger ab. Die Salmonellose äußert sich dann durch eine akute Darmentzündung mit plötzlich einsetzendem Durchfall, Kopf- und Bauchschmerzen, Unwohlsein und manchmal Erbrechen – häufig in Begleitung von Fieber. Die Symptome können mehrere Tage anhalten. In seltenen Fällen kann es zu einer Sepsis kommen. Die meisten Komplikationen werden durch die starke Dehydrierung verursacht, vor allem bei kleinen Kindern und Älteren kann dies lebensbedrohlich sein. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist über eine Schmierinfektion ebenfalls möglich, vor allem bei unzureichender Hygiene. Erwachsene scheiden die Erreger im Durchschnitt einen Monat lang aus, Kinder unter fünf Jahren sieben Wochen oder mehr.
Beschränkt sich die Symptomatik auf Magen-Darm-Beschwerden, besteht die Therapie nur darin, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Antibiotikagabe kann die Erregerausscheidung verlängern und ist daher nur bei schweren Verlaufsformen angezeigt. Je nach Resistenzlage kommen Cephalosporine der dritten Generation, Co-Trimoxazol, Ampicillin oder (bei Erwachsenen) auch Fluorochinolone wie Ciprofloxacin zum Einsatz.
Küchenhygiene schützt
Wichtigste Schutzmaßnahme ist konsequente Küchenhygiene, insbesondere bei frischem oder tiefgefrorenem Geflügel. So sollen getrennte Schneidebretter und Messer sowie Papiertücher zum Abtupfen verwendet werden. Nach Kontakt mit potenziell kontaminierten Lebensmitteln gilt: Hände waschen mit Seife.
Säuglinge, Kleinkinder sowie alte und abwehrgeschwächte Menschen sollten auf rohe tierische Lebensmittel (auch Rohmilch und Eier) verzichten. Gesundheitsämter, das BfR oder zuständige Länderbehörden stellen zahlreiche Informationen für Verbraucher zur Verfügung, wie sich Infektionen mit Salmonellen vermeiden lassen.
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