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Schweiz
Krankenkasse lotst Versicherte zu Versender und Supermarktkette
Verband warnt: Ein Viertel der Apotheken wird schließen müssen
Lukas Korner, Präsident des Aargauischen Apothekerverbands, berichtet von Kunden seiner Apotheke in Gränichen, die sich verpflichtet fühlten, Medikamente online zu kaufen. Die Apothekerin und FDP-Grossrätin (Anmerkung: Der Grosse Rat ist die gesetzgebende Behörde eines Kantons) Martina Sigg aus Schinznach-Dorf sagt gegenüber der Aargauer Zeitung: „Wir spüren die Konkurrenz. Schon jetzt wissen wir von vielen Personen, die online bestellen, statt bei uns vorbeizukommen. Diese Entwicklung wird zunehmen, das ist klar.“ Auch Lukas Korner hat schon Kunden verloren. Er rechnet damit, dass in der Schweiz innerhalb der nächsten zehn Jahre knapp ein Viertel der Apotheken schließen muss.
Dazu kommt, dass Zur Rose den Vor-Ort-Apotheken nicht nur auf dem Postweg zusetzt. Erst kürzlich wurde in Bern eine erste sogenannte Shop-in-Shop-Apotheke in einer Migros-Filiale eröffnet. Auf rund 50 Quadratmetern können Kunden zu Online-Preisen Arzneimittel einkaufen. Im Erfolgsfall soll dieses Modell auf weitere Standorte in der Schweiz ausgeweitet werden.
Strategische Partnerschaft mit Migros-Tochter Medbase
Doch die Partnerschaft mit Migros geht noch weiter: Am 11. Juli informierten Zur Rose und die Migros-Tochter Medbase über den Abschluss einer strategischen Kooperation. Bei Medbase handelt es sich nach eigenen Angaben um den „größten Dienstleister in der ambulanten medizinischen Grundversorgung“. An derzeit 47 Standorten bietet das Unternehmen medizinische und therapeutische Dienstleistungen an, wobei das Angebot ambulante Grundversorgung, Spezialarztmedizin und Therapieleistungen beinhaltet. Zur Rose wird künftig exklusiv alle Medbase-Zentren mit Arzneimitteln beliefern.
Damit sind die Expansionpläne von Zur Rose jedoch längst
nicht beendet, im Fokus stehen vor allem die Aktivitäten der
Tochtergesellschaft DocMorris in Deutschland. Spätestens seit dem Börsengang am
6. Juli ist die Kriegskasse hierfür gut gefüllt. Und zu den dabei eingenommenen
rund 200 Millionen Schweizer Franken kamen durch die Ausübung der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe)
zwischenzeitlich noch 33 Millionen Schweizer Franken dazu.
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