Studie

Oberarm-Messung liefert oft falschen Blutdruck

Remagen - 07.08.2017, 10:30 Uhr

Ist die Blutdruckmessung mit der Oberarm-Manschette nicht genau genug? (Foto: Peter Maszlen / stock.adobe.com)

Ist die Blutdruckmessung mit der Oberarm-Manschette nicht genau genug? (Foto: Peter Maszlen / stock.adobe.com)


Häufig falsche Werte für den „Mainstream“-Blutdruck

Für den „Mainstream-Bereich”, in den die meisten Menschen fallen, trifft dies jedoch leider nicht zu. Bei Personen mit systolischen Blutdruckwerten zwischen 120 und 160 mmHg und diastolischen zwischen 80 und 100 mmHg ermittelten sie erheblich größere Unsicherheiten bezüglich der Oberarmmessungen. Die Richtigkeit lag lediglich bei 50 bis 57 Prozent. „Diese Befunde zeigen uns, dass wir die Richtigkeit von Blutdruckmessgeräten verbessern müssen“, sagt James Sharman Professor of Medical Research und stellvertretender Direktor des Menzies Institute for Medical Research. „Schließlich können etwaige größere Abweichungen zwischen den Blutdruckmessungen am Arm und in der Aorta Auswirkungen auf klinische Entscheidungen bei der Diagnose und Behandlung haben.“  

Durchschnittswerte von mehreren Messungen

Dies bedeute aber nicht, dass der Blutdruck nicht mehr mit der Oberarm-Manschette gemessen werden sollte. Die Messung sei nach wie vor sinnvoll, aber einige möglicherweise behandlungsbedürftige Personen könnten damit durch das diagnostische Raster fallen. Bis die Standards für die Richtigkeit von Blutdruckmessgeräten verbessert sind, rät Sharman dazu, die Durchschnittswerte von mehreren Messungen anzunehmen, um die individuelle Blutdruckklassifikation für das kardiovaskuläre Risikomanagement vorzunehmen.  

DAZ-Merkblatt „Blutdruck messen“

Blutdruckmessen gehört zu den Dienstleistungen fast jeder Apotheke. Und auch hier gilt: Was man macht, soll man richtig machen. Dabei hilft Ihnen ein Merkblatt der DAZ (erschienen in DAZ 2014, Nr. 19).

Hier geht es zum Merkblatt. 



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

Blutdruck messen

von Heidrun Lerch am 09.08.2017 um 17:35 Uhr

Das Ganze klingt so ein bisschen danach : Wir haben neue Geräte und wollen die auch verkaufen. So wird das bisherige schlecht gemacht, damit genügend verkauft wird.

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Abweichung

von Dominik Müller am 08.08.2017 um 10:27 Uhr

Um diesen Artikel für die Praxis zu nutzen,wäre es interessant von welchen Differenzen zwischen den beiden Messmethoden auszugehen ist. 1mmHg ist auch eine Abweichung! Zu diesen Abweichungen muß es doch eine Statistik geben.

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AW: Abweichung

von Michaela am 09.08.2017 um 16:57 Uhr

nur zu sagen ist Abweichung.. ist auch mir zu ungenau...
hängt vom Messen selbst so viel ab.
Li/Re., liegend/stehend, vorher was gegessen oder nicht, vorher aktiv gehend oder Stiegen steigen? Oder geschlafen? Vorher Gespräch oder nicht....
der Mainstream... liest sich fast als ob es um die *Normalwerte* ginge ....
zumindest hatte ich das mal so ähnlich gelernt...
Zumindest das Studiendesign und die Werte oder wie vorher genannt ...dazugehörigen Details... wären für eine konkretere Aussage schon interessant...
Und vor allem... ab wann behandelt man wie *Mormwert* Patienten?
LG aus AT

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