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Zusammen mit einem Landtagsabgeordneten haben zwei Apotheker aus dem Rhein-Sieg-Kreis Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ein Schreiben übergeben, in dem sie ein Festhalten an den Plänen für ein Rx-Versandverbot fordern. Gröhes bisheriges Eintreten für dieses Ziel sehen sie als ein „ermutigendes und notwendiges Signal“.
Zusammen mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Oliver Krauß haben die Apotheker Markus Reiz aus Bornheim und Almut Baron aus Rheinbach Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe am vergangenen Montag ein Schreiben übergeben, indem sie sich für ein Rx-Versandverbot starkmachen. Dieses solle die flächendeckende Arzneimittelversorgung auf hohem Niveau durch ortsnahe Apotheken weiterhin gewährleisten, erklären sie – und bestärken Gröhe, an seinen Plänen festzuhalten.
„Die bisherige ortsnahe Versorgungsstruktur wird durch den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten akut bedroht“, erklärt Krauß in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit den Apothekern. Damit gehe einher, dass die bewährte Patientenversorgung infrage gestellt werde. Denn der Versand der verschreibungspflichtigen Medikamente sei von den qualitativen Standards der bewährten Patientenversorgung vor Ort entbunden. Beratung, persönlicher Kontakt, genaue Abstimmung auf das Krankheitsbild, präzises Einhalten der Zeitfenster, individuelle Fürsorge mit punktgenauer Aufbereitung der Medikamente, unmittelbare Erreichbarkeit mit Notdienst rund um die Uhr: Die Liste mit Vorteilen von Vor-Ort-Apotheken ist lang, die die Apotheker und der Landtagsabgeordnete zusammengestellt haben.
Sie begrüßen, dass Gröhe seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) im Oktober 2016 sich gegen die „Aushöhlung der Versorgungsstruktur“ eingesetzt hat. „Allerdings sieht es so aus, dass erst der neu gewählte Deutsche Bundestag nach der Wahl am 24. September zu einer Entscheidung kommt“, erklären Krauß und die Apotheker.
Schon zuvor hatte Apothekerin Baron sich für die Belange von Vor-Ort-Apotheken eingesetzt – der „General-Anzeiger“ berichtete unter dem Titel „Apotheken in Gefahr“. Nun habe sich die Möglichkeit ergeben, am Rande einer Veranstaltung der Seniorenunion Gröhe das Schreiben zu übergeben, erzählt Baron DAZ.online. Dabei konnte sie auch Beziehungen spielen lassen: Ihr Mann ist Kreistagsabgeordneter und Wahlkampfbeauftragter der CDU im Kreisverband Rhein-Sieg.
„Er ist komplett auf unserer Seite“, erklärte Baron gegenüber DAZ.online zum Treffen mit Gröhe. Ihrem Eindruck nach werde der Gesundheitsminister alles daran setzen, das Rx-Versandverbot im nächsten Koalitionsvertrag festzuzurren. Doch die Pharmazeutin hatte ein weiteres Anliegen: Es ginge ihrem Kollegen und ihr auch darum, Gröhe gemeinschaftlich dafür zu danken, dass er sich für die Interessen von Vor-Ort-Apotheken einsetzt, sagte Baron. Dies sei ein „ermutigendes und notwendiges Signal“, erklärte auch Reiz.
1 Kommentar
Keine Medikamentenversuche an dementen Menschen
von Martina Lenzen am 11.08.2017 um 10:19 Uhr
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