BPhD kürt Deutschlands beste Ausbildungsapotheken 

Die Apotheke Johannstadt in Dresden 

Dresden - 09.08.2017, 12:30 Uhr

Präsidentin
Friederike Zühl (1. v.l.) und  Dr. Wieland Schwartze (2. v.r.) mit Teilen des
Apothekenteams  (Foto: BPhD)

Präsidentin Friederike Zühl (1. v.l.) und  Dr. Wieland Schwartze (2. v.r.) mit Teilen des Apothekenteams  (Foto: BPhD)


Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland befragt jedes Jahr die Pharmazeuten im Praktikum zu ihrer Ausbildung in der öffentlichen Apotheke oder Krankenhausapotheke. Aus allen bewerteten Ausbildungsapotheken werden die besten gekürt – drei öffentliche und drei Krankenhausapotheken. Wir stellen sie Ihnen vor: heute die Apotheke Johannstadt in Dresden. 

Seit nunmehr 15 Jahren lässt der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) die Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) ihre Ausbildung in der öffentlichen Apotheke oder Krankenhausapotheke bewerten. Die Umfrage wurde vom BPhD eigens konzipiert und wird fortlaufend an die verschiedenen Ausbildungsschwerpunkte angepasst. Das Ziel dieser Umfrage ist es, erklärt der BPhD, die Ausbildung im Praktischen Jahr zu verbessern und interessierten PhiPs die Möglichkeit zu geben, gezielt nach Apotheken zu suchen, die sich in der Ausbildung bewährt haben. Eine Datenbank der in den letzten sechs Jahren als „empfehlenswert“ bewerteten Ausbildungsapotheken ist auf der Homepage des BPhD zu finden, genauso wie die dem zugrunde liegende Umfrage, die auch von einigen Landesapothekerkammern beim Praktikumsbegleitenden Unterricht ausgeteilt wird .Aus allen bewerteten Ausbildungsapotheken eines Kalenderjahres wählt der Vorstand des BPhD e.V. seit 2007 die drei besten Ausbildungsapotheken für das Kalenderjahr, um sie für ihre herausragende Ausbildung hervorzuheben und auszuzeichnen. Seit 2012 werden je drei Auszeichnungen in den Kategorien Offizin und Krankenhaus getrennt vergeben.

Die Auswertung der Umfrage erfolgt über ein Credit-Point-System. Die daraus errechnete Punktzahl entscheidet, ob die entsprechende Apotheke das Prädikat „empfehlenswert“ verliehen bekommt. Diese Apotheken werden dann über die Homepage des BPhD e.V., sofern die Einwilligung vorliegt, öffentlich bekannt gegeben. Zudem bekommen die jeweils drei besten Ausbildungsapotheken ein Zertifikat für herausragende Ausbildung überreicht.

Die Preisträger für die hervorragende Ausbildung der Pharmazeuten im Praktikum 2016 sind:

In der Kategorie Offizin

  • Apotheke Johannstadt, Dresden
  • Zentrum Apotheke, Wesendorf
  • Leibniz Apotheke, Hannover

In der Kategorie Krankenhaus

  • Apotheke der Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH, Heidenheim
  • Apotheke des St. Vincenz-Krankenhauses GmbH, Paderborn
  • Apotheke des Klinikums Bremerhaven Reinkenheide gGmbH, Bremerhaven

Diese sechs Apotheken zeichnen sich durch verschiedene Schwerpunkte und Projekte zur Förderung und Weiterbildung der PhiPs aus, besonders im Hinblick auf die Aspekte des späteren Berufs, aber auch mit Blick auf den dritten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung. Die Ausbildungen dort sind besonders gute Beispiele für eine zukunfts- und richtungsweisende pharmazeutische Ausbildung, die auch in vielen anderen Apotheken geleistet wird und eine tragende Säule in der Zukunft unseres Berufsstandes und des Bildes des Apothekers in der Öffentlichkeit sind. Da die jeweiligen ausgezeichneten Apotheken durch verschiedene Schwerpunkte schwer vergleichbar sind und die Ausbildung für das jeweilige Gebiet herausragend ist, verzichtet der Vorstand des BPhD auf eine Aufteilung in die Plätze eins bis drei.

Eine der besten in der Kategorie „Offizin“

Die ausgezeichneten Apotheken der Kategorie Offizin wurden jeweils von einem Mitglied des Vorstandes des BPhD besucht. Im Zuge dieses Besuchs wurden die Zertifikate an die Apothekenleiter überreicht, die Apotheken besichtigt und etwas über die Ausbildung gesprochen. 

Wir stellen Ihnen die Preisträger in den nächsten Tagen vor, beginnend mit der Apotheke Johannstadt in Dresden. Die ehemalige BPhD-Präsidentin Friederike Zühl war dort und hat den Inhaber Sven Ullrich zu seiner Apotheke und seinen Pharmazeuten im Praktikum befragt:

BPhD: Welche Aufgaben hat ein PhiP in Ihrer Apotheke und wie wird er an die Tätigkeit in einer öffentlichen Apotheke herangeführt?

Ullrich: Ein/e PhiP erhält in unserer Apotheke grundsätzlich eine Einarbeitung, die alle relevanten Aufgaben und Prozesse der jeweiligen Bereiche umfasst. Dadurch erhält sie/er eine grundlegende Vorstellung davon, welche Berufsgruppen in der Apotheke anzutreffen sind und welche Schwerpunkte jeweils bestehen. Dadurch wird das Verständnis der Betriebsabläufe gestärkt, was bei den nachfolgend überwiegend pharmazeutischen Aufgaben von Vorteil ist.

Der Zielstellung folgend, eine optimale Vorbereitung auf die dritte Pharmazeutische Prüfung und den Einstieg in das Berufsleben als Apotheker zu gewährleisten, werden dem/der PhiP nach der Einarbeitung vorrangig Aufgaben des Apothekers übertragen, die mit Anleitung und unter Aufsicht ausgeführt werden.

Zur Absicherung der Qualität des Praktikums werden unter anderem die Fragebögen und der Leitfaden der Bundesapothekerkammer herangezogen. 

BPhD: Bestehen Möglichkeiten zur Fortbildung, intern wie auch extern? Wenn ja, welche sind das?

Ullrich: Möglichkeiten der Fortbildung bestehen, da in der Apotheke sowohl Mitarbeiter als auch externe Referenten Fortbildungen durchführen. Diese sind regulär indikations- oder präparatebezogen. Auch die PhiPs selbst erhalten Gelegenheit im Kreis der Kollegen in der Apotheke zu einem Thema zu referieren. Sofern extern Fortbildungen angeboten werden (z.B. durch die Sächsische Landesapothekerkammer), kann dies auch durch die/den PhiP wahrgenommen werden.

Was zeichnet die Apotheke Johannstadt besonders aus?

BPhD: Sind Ihre Mitarbeiter Fachapotheker für bestimmte Bereiche?

Derzeit haben wir Apotheker/innen mit den Fachbezeichnungen Allgemeinpharmazie, Ernährungsberatung, Onkologische Pharmazie und Palliativpharmazie im Unternehmen.

BPhD: Was zeichnet Ihre Apotheke besonders aus?

Ullrich: Die Apotheke Johannstadt zeichnet sich insbesondere durch ihre Vielzahl an Spezialisierungen aus. Neben der klassischen Offizin bestehen die Schwerpunkte Parenteralia-Herstellung, Krankenhausversorgung und Heimversorgung. Auch die in der Offizin angesiedelten Bereiche Analytik und Rezeptur sind stark ausgeprägt und bearbeiten ein für Offizin-Apotheken weit überdurchschnittliches Spektrum. Bedingt durch den Leistungsumfang der jeweiligen Gebiete besteht eine klare Strukturierung in Abteilungen, die sich jeweils vollständig ihrem Aufgabengebiet widmen.

BPhD: Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe, weshalb die PhiPs mit der Ausbildung in Ihrer Apotheke so zufrieden sind.

Ullrich: PhiPs erhalten in unserer Apotheke einen weitreichenden Einblick in eine Vielzahl von pharmazeutischen Betätigungsfeldern. Nach entsprechender Einarbeitung beteiligen sich die PhiPs an allen – insbesondere pharmazeutischen – Prozessen, was ihnen zu Recht das Gefühl eines wichtigen und benötigten Mitarbeiters gibt.

BPhD: Vielen dank für das Gespräch!

Der BPhD e.V. gratuliert recht herzlich und wünscht den Apotheken alles Gute und stets die Motivation, weiterhin eine derart gute und vorbildliche Ausbildung zu gewährleisten

Bei weiteren Fragen zu diesem Thema kann man den BPhD per E-Mail an jungpharm@bphd.de kontaktieren. Auf der Homepage www.bphd.de kann auch der aktuelle Fragebogen ausgefüllt werden, denn jeder PhiP kann bei der Evaluation der besten Apotheken mitwirken.

Zudem möchte sich der Verband  an dieser Stelle für die Gastfreundschaft der einzelnen Apotheken bedanken. Die Vorstellung der anderen Apotheken folgt in den kommenden Tagen. 



Sebastian Walesch, Beauftragter für Jungpharmazeuten des BPhD, Autor, DAZ.online
redaktion@daz.online


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