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Kern, Blatt und Stiel
Verbraucherzentrale warnt vor Heilmittel-Eigenherstellung aus Pflanzenteilen
Kirschstiele besser aus der Apotheke
Auch ist laut der Verbraucherschutzorganisation bislang unbewiesen, ob das Innere von Advocados das Immunsystem stärken, Entzündungen vorbeugen, den Stoffwechsel und den Cholesterinwert ins rechte Lot bringen kann. „Ob die in den Kernen enthaltene Menge an toxischem Persin und anderen Stoffen ungefährlich ist, kann aus Sicht des Bundesinstituts für Risikobewertung noch nicht ausreichend bewertet werden“, heißt es. „Von einem Verzehr wird daher abgeraten.“
Ähnlich sieht es bei Kirschstielen aus, deren Gerbstoffe bei hartnäckigem Husten angeblich schleimlösend sein und beim Abnehmen helfen sollen. „Tatsächlich wirken sie vor allem entwässernd“, schreibt die Verbraucherzentrale. Wer selbst gesammelte Kirschstiele als Tee aufbrüht, solle darauf achten, dass die Stiele gut getrocknet sind. „Sonst besteht die Gefahr von Schimmel und krebserregenden Schimmelpilzgiften“, erklären die Verbraucherschützer. „Sicherer ist es, fachkundig verarbeitete Kirschstiele in der Apotheke zu kaufen“, betonten sie – und kommen zu dem Fazit: „Gemahlene Kirschstiele dürfen ins Beet oder auf den Kompost, aber nicht ins Essen.“
Produkte aus Aloe-Vera-Blättern seien für die äußerliche Anwendung als Heilpflanze anerkannt, doch für die Einnahme als Gel oder Saft gebe es keine zugelassenen gesundheitsbezogenen Werbeaussagen, schreibt die Verbraucherzentrale NRW. „Auch für eine Gewichtsreduktion liegen keine Belege vor.“ Beim Verzehr aus selbst gezogenen Pflanzen müsse darauf geachtet werden, dass nur das Innere des Blattes – also das Pflanzen-Gel – verwendet wird. „Die Blattrinde muss sehr großzügig entfernt werden“, heißt es. Denn sie enthalte zum einen stark abführende Anthrachinone, zum anderen könnten krebserregende und Erbgut-schädigende Wirkungen dieser Stoffe nicht ausgeschlossen werden. Sicherer – weil frei von abführenden und krebserregenden Substanzen – seien im Handel erhältliche Aloe-Vera-Produkte.
Grundsätzlich sollten Verbraucher auf die Eigenherstellung von Ess- und Trinkbarem aus Kernen und Stielen – auch aus dem eigenen Garten – besser verzichten. „Ebenso ist vom Genuss solcher Produkte aus dem Internethandel eher abzuraten“, schreibt die Verbraucherzentrale, die Informationen zum Thema unter www.klartext-nahrungsergänzung.de aufbereitet hat. Eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte zuvor stets mit dem Hausarzt oder einem Ernährungsberater besprochen werden.
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