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BigData für eine bessere Patentenversorgung
Mit von der Partie war auch die Barmer GEK. Dr. Ursula Marschall, die Leiterin der Abteilung für Medizin und Versorgungsforschung bei der Barmer, berichtete von Kooperationen mit einigen Jungunternehmen. Die Kasse habe unlängst auch eine eigene Abteilung für das Thema Digitalisierung gegründet, das Projekt „Barmer-e“. Man müsse Gesundheitsversorgung „komplett neu denken“, erklärte Marschall und sprach sich auch dafür aus, dass die Abrechnungsdaten der Kassen besser genutzt werden sollten. Ihr Beispiel: „Viele junge Frauen leiden unter Wiederholungskopfschmerz, weil sie von ihrem Mediziner nur wegen des Verdachts auf Migräne Triptane verordnet bekommen haben. Hier muss man BigData und die Medizin verbinden, um solche Situationen zu vermeiden.“
Der größte Wunsch der Digitalisierer
Ihr Zusammenkommen mit dem Minister nutzten die Digitalisierer, um ihren größten Wunsch vorzutragen: die Erstattung ihrer Leistung durch die Krankenkassen. Auch die Barmer-Medizinerin berichtete, dass es teilweise sehr schwierig sei, einen passenden Paragrafen im SGB V zu finden, der die Erstattung dieser Leistungen rechtfertigt. „Wir brauchen neue Vertragsgrundlagen“, sagte Marschall.
Wer nun erwartet hatte, dass Gröhe die Innovations-Unternehmen ausbremst, der hatte sich getäuscht. Der Minister bezeichnete die Digitalisierungs-Bewegung als eine „große Hoffnung“, mit der aber auch „große Ängste“ verbunden seien. Diese Ängste müsse man auflösen, indem man den Menschen anhand von konkreten Beispielen zeige, welche Fortschritte sich ergeben können. „Konkrete Geschichten verändern die Kultur“, sagte Gröhe.
„Digitale Lösungen ersetzen keinen Heilberufler“
Gleichzeitig zeigte der Minister aber auf, dass digitale Versorgungslösungen niemals den echten Heilberufler ersetzen könnten. „Wenn ich eine Behandlung von kurativ auf palliativ umstelle, dann muss der Patient das von einem Menschen erfahren.“ Gröhe stellt sich vor, dass sich das etablierte Gesundheitssystem und die Jungunternehmer auf halber Strecke treffen. „Sie müssen lernen, ihren Ideenreichtum mit den Prinzipien des Gesundheitssystems zu verbinden“, sagte er in Richtung Start-ups. „Und die starken, tradierten Partner, wie auch wir in der Politik, müssen einen Schritt auf die Start-ups zugehen.“
1 Kommentar
Digi-Mythen
von G. Wagner am 24.08.2017 um 18:52 Uhr
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