Apothekertag 2016

ABDA: Medikationsmanagement kommt voran

Süsel - 31.08.2017, 14:45 Uhr

Was ist aus den Beschlüssen geworden? In einer zweiten Nachlese erklärt die ABDA, was aus den Anträgen des DAT 2016 geworden ist. (Foto: Schelbert)

Was ist aus den Beschlüssen geworden? In einer zweiten Nachlese erklärt die ABDA, was aus den Anträgen des DAT 2016 geworden ist. (Foto: Schelbert)


Die ABDA hat sich erneut mit den Anträgen des letztjährigen Apothekertages befasst. Erfreuliches vermeldet die ABDA im Bereich Medikationsmanagement. Einige andere Anträge werden dagegen nicht weiter verfolgt.

Kurz vor dem diesjährigen Deutschen Apothekertag in Düsseldorf hat die ABDA einen erneuten Einblick in das Schicksal der Anträge des Apothekertages 2016 geliefert. Dies ist bereits die zweite Nachlese. Schon Ende Juni hatte sich die Mitgliederversammlung der ABDA mit den Anträgen des Deutschen Apothekertages 2016 befasst. Viel ist allerdings seit Juni offenbar nicht geschehen. Nur zu wenigen DAT-Anträgen aus dem vergangenen Jahr legt die Standesvertretung überhaupt eine Fortschreibung vor. 

Erfreulich erscheint, dass die Arbeit zum Medikationsmanagement vorangeht. Der Medikationsplan wird im Modellprojekt ARMIN und im Projekt PRIMA (Primärsystem-Integration des Medikationsplans mit Akzeptanzbefragung) erprobt. PRIMA wird auch vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) gefördert. Im Juni hatte die ABDA berichtet, dass die Ergebnisse zusammen mit zwei anderen geförderten Projekten im Mai mit dem BMG diskutiert worden seien. Ergänzend dazu berichtet die ABDA nun, dass konkrete Änderungsvorschläge zwischen den drei geförderten Projekten abgestimmt und zeitnah an das BMG herangetragen würden.

Zum allgemein gehaltenen „politischen“ Antrag, Planungssicherheit für die Apotheken zu schaffen, verweist die ABDA auf ihr Projekt „Wahlradar Gesundheit“ zur Bundestagswahl. Dabei werden die Kandidaten für die Wahl zur Arzneimittelversorgung befragt und die Antworten unter www.wahlradar-gesundheit.de veröffentlicht. Das Projekt war zuletzt allerdings schleppend angelaufen. Aufgrund von terminlichen Verzögerungen seitens der betreuenden PR-Agentur konnten die meisten Wahlkreis-Apotheker die Kandidaten aus ihrer Region erst in der vergangenen Woche kontaktieren.

Pharmaziestudium und abgewiesene Anträge

Zum Antrag, die Inhalte des Pharmaziestudiums zu evaluieren und zu verbessern, berichtet die ABDA über einen Beschluss ihrer Mitgliederversammlung vom 28. Juni. Die Versammlung unterstütze das Antragsziel, die Ausbildung weiterzuentwickeln und zu verbessern. Doch mit Blick auf die angestrebte Evaluation, die nicht die Aufgabe berufsständischer Organisationen sei, habe das Gremium mehrheitlich beschlossen, den Antrag nicht anzunehmen. Dagegen wird der Antrag zur interprofessionellen Lehre weiter verfolgt. Da die kontaktierten medizinischen Verbände auf Einladungen nicht reagiert hätten oder die Termine nicht realisieren konnten, werde nach neuen Terminen, voraussichtlich im vierten Quartal, gesucht.

Weitere Fortschreibungen beziehen sich auf Anträge, die der Deutsche Apothekertag in einen Ausschuss verwiesen hatte. Den Antrag, die Pharmaindustrie zur Veröffentlichung zusätzlicher galenischer Daten zu verpflichten, habe die Mitgliederversammlung am 28. Juni mit Mehrheitsbeschluss nicht angenommen. 

Ein anderer DAT-Antrag beschäftigte sich damit, den Datenschutz an die Erfordernisse des digitalen Wandels anzupassen. Laut ABDA habe die Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen, diesen Wunsch nicht weiterzuverfolgen. Allerdings will die ABDA das grundsätzliche Ziel des Antrags weiter fördern. Beim kommenden Apothekertag in Düsseldorf wird sich die Hauptversammlung erneut mit diesem Thema beschäftigen, denn ein ähnlicher Antrag liegt vor: Demnach soll der Gesetzgeber aufgefordert werden, den Apotheken zu ermöglichen, pseudonymisierte Daten für die Versorgungsforschung zu liefern. Im Unterschied zum Antrag von 2016 ist das allerdings eine viel konkretere Forderung.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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