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Niedersachsen
Pharmaziestudenten unterstützen Stationsapotheker-Initiative
Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden Deutschlands (BPhD) unterstützt die Initiative der niedersächsischen Landesregierung zur Etablierung von Stationsapothekern. Die Nachwuchsapotheker bezeichnen die Bereitschaft, in Krankenhäusern zu arbeiten, „größer denn je“ und machen Vorschläge, wie man die neuen Posten mit Jungpharmazeuten besetzen könnte.
Laut einem Gesetzentwurf der rot-grünen Landesregierung Niedersachsens sollen die zukünftigen Stationsapotheker insbesondere zu Fragen der Arzneimitteltherapie bei Aufnahme und Entlassung, der Anwendung und des Verbrauchs von Arzneimitteln und apothekenpflichtigen Medizinprodukten sowie der Einhaltung der arzneimittelrechtlichen Bestimmungen beraten. Stationsapotheker sollen Weiterbildungen zum „Fachapotheker für Klinische Pharmazie“ absolviert oder zumindest begonnen haben.
Innerhalb von drei Jahren nach Inkrafttreten des geplanten Gesetzes ist in jedem Krankenhaus in Niedersachsen sicherzustellen, dass die Krankenhausapotheke oder die krankenhausversorgende öffentliche Apotheke in hinreichendem Verhältnis zur Anzahl der Betten Stationsapotheker „als präsente Beratungspersonen auf den Stationen und in den Funktionsbereichen einsetzt“, heißt es. Konkret bedeutet das: Pro 300 Betten soll es zukünftig mindestens einen Stationsapotheker geben, ansonsten drohen Bußgelder.
Die Krankenhausgesellschaft des Bundeslandes hatte zuletzt gegen das Vorhaben protestiert. Ihr Kernargument: Es gebe gar nicht genug Apotheker, die solche Stellen besetzen könnten. Das wiederum hatte bei Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen für Ärger gesorgt. Linz erklärte in Medienberichten, dass die Aufgaben eines Stationsapothekers bei den Absolventen des Pharmaziestudiums sehr beliebt seien. Bundesweit ausgeschriebene Stellen stießen auf sehr großes Interesse und veranlassten sogar Apotheker zur Rückkehr aus den angelsächsischen Mutterländern der Stationsapotheker.
BPhD: Apotheker aus ganz Deutschland nach Niedersachsen
Der BPhD stellt sich in dieser Argumentation nun hinter die Kammerpräsidentin. Man begrüße den Gesetzentwurf zur verpflichtenden Einstellung von Stationsapothekern ausdrücklich, heißt es in einer Mitteilung. Und weiter: „Die Bereitschaft von jungen Apothekern als Stationsapotheker, an Krankenhäuser zu gehen, ist größer denn je, und die pharmazeutische Ausbildung gibt die grundsätzliche Befähigung hierzu.“ Um Personalengpässe gar nicht erst aufkommen zu lassen, sei es „überdenkenswert“, einen zweiten Standort für das Fach Pharmazie in Niedersachsen zu etablieren, so der Vorschlag des Studentenverbandes.
Der BPhD erklärt zudem, dass darüber nachzudenken sei, die Studierendenzahlen in ganz Deutschland für die Apothekerausbildung nach oben zu setzen. Schließlich könnten andere Bundesländer Niedersachsens Beispiel folgen. Trotzdem macht sich der Verband keine Sorgen über die Besetzung der Klinikstellen: „Bis dahin wird die Bereitschaft von qualifiziertem Personal, die neu geschaffenen Stellen für Stationsapotheker zu besetzen, jedoch sicherlich auch von außerhalb Niedersachsens groß genug sein. Die interprofessionelle Zusammenarbeit an Kliniken, wie sie ein Stationsapotheker praktiziert, ist gerade für junge Apotheker eine attraktive Möglichkeit, sich voll und ganz als Arzneimittelexperte in das Gesundheitswesen einzubringen.“
Die Studenten setzen dabei auch auf die Unterstützung der Standesvertretungen der Apotheker: „Zudem sind wir sicher, dass die Apothekerschaft ihr Möglichstes tun wird, um angehende Stationsapotheker mit Fort- und Weiterbildung so gut wie möglich zu unterstützen, um die verantwortungsvolle Aufgabe im Krankenhaus gut auszufüllen.“
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