Bain & Cinven

Stada-Übernahme stockt

Berlin - 06.09.2017, 13:30 Uhr

Die Produktion bei Stada läuft, doch die Übernahme des Arzneimittelherstellers durch die Investoren Bain und Cinven stockt. (Foto: Stada)

Die Produktion bei Stada läuft, doch die Übernahme des Arzneimittelherstellers durch die Investoren Bain und Cinven stockt. (Foto: Stada)


Die Finanzinvestoren Bain und Cinven kommen bei der vollständigen Übernahme von Stada nicht weiter. Um bei dem Arzneimittelhersteller durchregieren zu können, brauchen sie möglichst viele Stimmrechte. In der erweiterten Annahmefrist sammelten die Finanzinvestoren aber kaum noch neue Anteile ein.

Nachdem die Übernahme des Stada-Konzerns Mitte August im zweiten Anlauf zwar geglückt ist, hat die Nidda Healthcare Holding AG – hinter der die Investoren Bain und Cinven stehen – weitere Hürden zu nehmen. Von der vollständigen Übernahme sind die neuen Eigner noch immer ein gutes Stück entfernt. Um bei Stada durchregieren zu können, brauchen sie nämlich möglichst viele Stimmrechte. In der erweiterten Annahmefrist sammelten die Finanzinvestoren aber kaum noch neue Anteile ein, wie Bain und Cinven am heutigen Mittwoch mitteilten. Sie hielten nun 63,87 Prozent der Aktien. Bei der hauchdünn geglückten Übernahme im August hatten sie bereits 63,85 Prozent der Papiere eingesammelt und Aktionären bis vergangenen Freitag Zeit eingeräumt, weitere Stimmrechte anzudienen. Die Mindestannahmeschwelle hatte im zweiten Anlauf bei 63 Prozent gelegen.

Grund für die Schwierigkeiten ist das Störfeuer des Investors Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott. Er hatte Stada jüngst eine saftige Barabfindung abgerungen für seine Zustimmung zu einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, mit dem Bain und Cinven auf die Kasse von Stada zugreifen wollen. Da Singer im großen Stil bei dem MDAX -Konzern eingestiegen war und zuletzt mehr als 15 Prozent der Anteile hielt, schoss der Aktienkurs von Stada auf mehr als 80 Euro. Aktionäre des Pharmakonzerns hatten daher keinen Anreiz, den Finanzinvestoren ihre Anteile noch nachträglich anzubieten: Bain und Cinven boten ihnen nur den Übernahmepreis von 66,25 Euro je Papier.

Für die komplette Übernahme von Stada ist dies ein Hindernis. Zwar dürften Bain und Cinven einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit dem Einknicken vor Singer durchsetzen können, darüber soll eine außerordentliche Hauptversammlung entscheiden. Doch für ein späteres mögliches Herausdrängen von Minderheitsaktionären, um Stada von der Börse zu nehmen, bräuchten sie 95 Prozent der Stimmrechte. Das würde dann schwieriger.


dpa-AFX / ks
redaktion@daz.online


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