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Nach mutmaßlichem Betrugsfall
Apothekerkammer fordert schärfere Zyto-Kontrollen
Patienten blieben monatelang im Dunkeln
Außerdem fordert sie, dass die Herstellung von Zytostatika ausreichend vergütet wird – so dass es keinen Anreiz gibt, auf anderen Wege an den teuren Mitteln zu verdienen. „Man muss ein Konzept finden, damit die Herstellungspauschale die Versorgung der Patienten entsprechend honoriert und die Fixkosten der Apotheke gut abgedeckt sind“, erklärt die Apothekerin gegenüber DAZ.online. „Ganz wichtig ist: Es muss eine transparente Vergütung sein, damit so etwas gar nicht passieren kann.“ Diese solle unabhängig geprüft werden. Derzeit führt eine Beratungsfirma im Auftrag des Verbands der Zytostatika herstellenden Apotheker eine Erhebung durch, um einen Vorschlag für eine angemessene Herstellungspauschale zu erarbeiten.
Heike Benedetti, die kürzlich eine Demo von Betroffenen organisiert hat, war vom Besuch Plassmanns angetan, wie sie gegenüber DAZ.online sagte – sie habe „echt gut geredet“. Doch sieht sie noch sehr viel Handlungsbedarf. Unfassbar sei, dass die Staatsanwaltschaft erst vor gut drei Wochen eine Patientin darüber informiert hat, dass ihre Infusion stark unterdosiert war – obwohl dies bereits seit Dezember oder Januar klar gewesen sein müsste. Die Patientin gehörte zu den nur 27, bei denen laut Staatsanwaltschaft klar ist, dass sie gepanschte Infusionen bekommen haben – bei Tausenden anderen lässt sich dies wohl nicht mehr nachweisen.
Treffen mit dem Gesundheitsminister fiel ins Wasser
Am Freitag wollte sich NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann im kleinen Kreis mit einigen Betroffenen sowie Kammerpräsidentin Gabriele Overwiening treffen. Laumann sagte das Treffen aufgrund eines Streiks bei Thyssen-Krupp kurzfristig ab - die Betroffenen zeigten sich darüber enttäuscht, dass der Minister nur für ein kurzes Gespräch mit der Kammerpräsidentin Zeit hatte, jedoch nicht für sie. Bei dem Gespräch, das am Ende mit einem Staatssekretär Laumanns stattfand, forderten sie unter anderem, dass eine Anlaufstelle zur Information und zur Aufarbeitung des Falles eingerichtet werde. Die Apothekerkammer unterstütze diesen Plan, erklärte der Sprecher gegenüber DAZ.online.
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