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Welt-Adipositas-Tag
Alarmierender Trend: Immer mehr fettleibige Kinder
Wie soll man gegensteuern?
„Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Adipositas ist in den letzten vier Jahrzehnten in den meisten Ländern der Welt erheblich gestiegen", sagt Studienautor James Bentham, Universität von Kent, UK. „Dass hinsichtlich des durchschnittlichen BMI in Europa und Nordamerika vor Kurzem ein Plateau erreicht wurde, ist kein Grund zur Selbstzufriedenheit. In den USA ist mehr als einer von fünf Jugendlichen fettleibig und in Großbritannien jeder zehnte.“
Der Studienautor vom Imperial College London Majid Ezzati fügt hinzu: „Es gibt zwar einige Initiativen von Regierungen, Gemeinden oder Schulen, um das Bewusstsein bezüglich der Adipositas im Kindes- und Jugendlichen-Alter zu erhöhen, aber die meisten einkommensstarken Länder scheuen sich, mit Steuern und branchenspezifischen Vorschriften dagegen vorzugehen.“ Außerdem, so merken die Autoren an, müssten Strategien gegen Fettleibigkeit bei Kindern mit verbesserten Behandlungen, wie Verhaltenstherapie, Ernährung und Bewegung, Screening und Management der Hypertonie sowie im Extremfall Adipositas-Chirurgie verknüpft werden.
Konzertierte Aktion gefordert
Übermäßige Gewichtszunahme im Kindes- und Jugendalter ist verbunden mit einem höheren Risiko und früheren Beginn von chronischen Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, schlechteren psychosozialen und schulischen Ergebnissen und lebenslangen Schäden. Viele kommen von den überflüssigen Pfunden nicht mehr herunter. Für Leanne Riley, Autorin der Studie seitens der WHO, zeigen die Befunde der Studie deshalb einen bedenklichen Trend auf: „Ohne ernsthafte, konzertierte Aktion gegen die Fettleibigkeit, angefangen von einer besseren Ernährung und Erhöhung der körperlichen Aktivität, bis hin zur Implementierung von Maßnahmen der Gesundheitssysteme, die der Fettleibigkeit bei Jugendlichen frühzeitig den Kampf ansagen, wird die Gesundheit von Millionen von Menschen unnötig aufs Spiel gesetzt.“ Die Folge seien immense menschliche und wirtschaftliche Kosten für die Gemeinschaften, warnt Riley.
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