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Win win win für Apotheker, Ärzte und PAtienten
apotheker.unverzichtbar.kompetent – finden Ärzte und Patienten
„Realistisch darstellen, wie viel heilberufliche Sachverständigkeit und Kompetenz in den Apothekerinnen und Apothekern in Deutschland steckt“ – das war der Gedanke hinter apotheke.unverzichtbar.kompetent. Campus Pharmazie hat sich bei Apothekern, Ärzten und Patienten umgehört – sind Apotheker wirklich unverzichtbar und kompetent? Für Ärzte und Patienten leuchtet das ein. Doch: Welchen Nutzen können Apotheker selbst aus der Beratung ziehen?
Apotheker.unverzichtbar.kompetent – ein untrennbarer Drilling, der in Zeiten des Versandhandels mit Arzneimitteln und der bei Versandapotheken häufig vernachlässigten und mangelhaften pharmazeutischen Beratung, wie Balsam auf die Apothekerseele scheint. Das Problem nur: So richtig rumgesprochen hat sich die apothekerliche Kompetenz leider noch nicht. Wie sonst erklärt sich, dass Apotheker beim Medikationsplan eine eher unterrepräsentierte Rolle spielen und bei Arzneimittel-bezogenen Projekten des Innovationsfonds gänzlich leer ausgingen? Das Online-Fortbildungsportal Campus Pharmazie hat Ärzte, Apotheker und Patienten zu Arzneimittelbezogenen Problemen (ABP) befragt. Wer ist zufrieden mit der Beratung der Pharmazeuten?
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Arzneimittelbezogene Probleme – wo passieren Patienten die meisten Fehler?
Wechselwirkungen, falsche Dosierung, falsches Arzneimittel – das sind die Top drei der Probleme, mit denen Patienten bei ihren Arzneimitteln kämpfen. Hier passieren die meisten Fehler. Doch auch die Anwendung der Arzneimittel und die Einhaltung der richtigen Einnahmezeiten sind pharmazeutische Sorgenkinder. Apotheker positionierten sich hier in der Tat als hilfreicher Kontakt für die Patienten: Den Pharmazeuten gelang es, 78 Prozent der arzneimittelbezogenen Probleme (ABP) zu lösen, entweder allein oder in der Zusammenarbeit mit dem Patienten oder dem Arzt. Über ein Drittel aller ABP konnten Apotheker sogar eigenständig lösen.
Für alle – Apotheker, Arzt, Patient – win win win
Probleme lösen, macht im Allgemeinen zufrieden. Wie sieht das in der Apotheke aus? Schätzen Patienten die Beratung der Apotheker, wie empfinden Ärzte die pharmazeutische Interventionen? Und fühlen Apotheker sich durch Medikationsplan und Arzneimittelberatung gestresst? Denn es kostet viel Zeit und will als „add-on“ zum alltäglichen Apothekerjob erst einmal zeitlich untergebracht sein. Erstaunlicherweise profitieren aber auch die Apotheker emotional von der pharmazeutischen Empathie.
Apotheker ziehen „Arbeitszufriedenheit“ aus der Beratung
Beratung macht zufrieden – zu dieser Einschätzung kommt zumindest Campus Pharmazie laut ihren Umfrage-Ergebnissen. 91 Prozent der Apotheker bestätigten: „Meine Arbeitszufriedenheit steigt durch die Beratungstätigkeit“. Auch die Patienten bewerten die pharmazeutische Beratung durch Apotheker rundum positiv: Sie fühlten sich sicherer im Umgang mit ihren Arzneimitteln – auch hinsichtlich der richtigen Einnahme. Und fühlten sich vom beratenden Apotheker in dem verstanden, „was ihnen wichtig“ ist.
Wie stehen die Ärzte der pharmazeutischen Intervention gegenüber? Im Großen und ganzen aufgeschlossen. Sie bewerteten die Informationen der Apotheke als aktuell, hilfreich und umfassend. Zwar nicht immer relevant, aber sie schätzten insbesondere den direkten Arzt-Apotheker-Kontakt: „Ich freue mich, wenn Sie bei Unklarheiten den direkten Kontakt suchen, und nicht den Patienten verunsichern“, äußerte sich ein Mediziner.“ Von den zehn befragten Ärzten möchten lediglich drei auf die Mediaktionsinformation der Apotheke verzichten.
Luft nach oben: Vertraulichkeit der Beratung
Wo die Apotheken sich noch entwickeln können? Nicht jeder Patient hat die Beratungsatmosphäre genossen: 22 Prozent der Patienten hätten sich eine vertraulichere Umgebung gewünscht. 12 Prozent bemängelten, der Apotheker hätte sich mehr Zeit für die Beratung genommen.
Und nun? Was geschieht mit den Ergebnissen von apotheker.unverzichtbar.kompetent?
„Wir halten es für sehr wichtig, die pharmazeutische Kompetenz in der Öffentlichkeit darzustellen“, erklärt Dr. Dorothee Dartsch, Geschäftsführerin von Campus Pharmazie. Diese werde in der Gesundheitsversorgung unserer Gesellschaft gebraucht und sollte entsprechend gewürdigt werden, findet die ehemalige Hochschullehrerin für Klinische Pharmazie in Hamburg. „Wir verteilen die Ergebnisse darum aktuell in die Fach- und die allgemeine Öffentlichkeit, einschließlich unserer Standesvertretung und wir haben uns vorgenommen, die Umfrage im kommenden Jahr zu wiederholen.“ Dann wolle Campus Pharmazie abfragen, „wie die Medikationsanalyse honoriert wird. Dass es dann ein Anschauungsbeispiel gibt, wie die Ergebnisse am Ende dargestellt werden, führt hoffentlich dazu, dass noch mehr Kolleginnen und Kollegen den Fragebogen-Aufwand auf sich nehmen und wir die Daten auf eine breitere Basis stellen können.
Mehr Apothekenbeteiligung gewünscht, jedoch zufrieden
Knapp 100 Apotheker hatten sich beteiligt. „Klar, wir hätten uns einen größeren Rücklauf gewünscht.“ Doch Dartsch ist zufrieden – habe dies doch gezeigt, „dass so eine Umfrage funktionieren kann und dass sie auch jetzt schon vorzeigbare Ergebnisse erbracht hat.“ Denn sie weiß: „Die Dokumentation der ABP und ihrer Lösung kostet natürlich Zeit. Das alles bedeutet Aufwand, so dass wir schon damit gerechnet haben, dass uns nicht alle antworten werden.“
1 Kommentar
Innovationsfond und Apotheker
von Dr. Christian Meisen am 02.11.2017 um 21:48 Uhr
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