- DAZ.online
- News
- Spektrum
- EU macht bei Acrylamid ...
Neue Vorgaben für Pommes, Chips und Kekse
EU macht bei Acrylamid ernst
Gefährlicher als Glyphosat und Fipronil?
Wie schädlich ist Acrylamid?
Es ist erwiesen, dass Acrylamid das Erbgut verändern kann. Acrylamid wirkt als Alkylans und bildet entsprechende Addukte mit der DNA. Das mutagene Potenzial zeigte die Verbindung bislang ausschließlich in tierexperimentellen Studien, in Dosierungen, denen Menschen in der Regel nicht exponiert sind. Die Nager erhielten etwa 300 bis 10.000 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht Acrylamid pro Tag. Eine durch Lebensmittel hervorgerufene Acrylamid-Belastung wird durchschnittlich bei 0,3 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht veranschlagt. Bei all den Diskussionen um braune Brötchen, gerösteten Kaffee und Pommes sollte man nicht vergessen: Rauchen stellt in der Allgemeinbevölkerung die größte Quelle des Acrylamidübels mit 0,5 bis zwei Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht dar.
Ein deutlich höheres kanzerogenes Potenzial hat ein in der Leber entstehender Metabolit aus Acrylamid und ungesättigten Fettsäuren: Glycidamid. Als reaktives Epoxid geht Glycidamid leicht Reaktionen mit den Basen der DNA ein.
EU-Politiker Liese: Gefährlicher als Glyphosat und Fipronil
Aus
Sicht des CDU-Europaabgeordneten Dr. Peter Liese ist es richtig, dass die
EU-Kommission jetzt gehandelt hat. Nach seiner Einschätzung als Arzt sei „die Gefahr,
die von Acrylamid ausgeht höher als die Gefahr, die von Glyphosat und Fipronil
ausgeht”. Der Fipronil-Skandal im Sommer ließ Lebensmittelhändler palettenweise Eier
aus den Regalen nehmen. Für Liese übertrieben: Man hätte mindestens 70 Eier
essen müssen, damit eine Gesundheitsgefahr bestanden hätte. „Im Gegensatz dazu
haben wir bei Acrylamid ein echtes Gesundheitsproblem. Die Mengen, die insbesondere
Jugendliche und junge Erwachsene zu sich nehmen sind erheblich und auch wenn
die letzte Gewissheit fehlt, müssen wir davon ausgehen, dass hohe Mengen von
Acrylamid das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöhen“. Er verweist zudem darauf,
dass ein großer Teil der Acrlyamidbelastung durch selbst zubereitete Speisen
entsteht. Informationen hierzu hat zum
Beispiel die Verbraucherzentrale zusammengefasst.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.