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Welt-AIDS-tag
PrEP soll die Zahl der HIV-Neuinfektionen senken
Am heutigen Freitag ist Welt-Aids-Tag – der 30. Wie sieht es aus in Sachen HIV? Wir haben mehr wirksame Arzneimittel denn je; fast alle Wissenslücken zum Virus sind geschlossen; an einem Impfstoff wird geforscht... - aber die Zahlen bei den Neuinfektionen bleiben zu hoch. Darum stellt sich die Frage, wie ist der Wandel zu erreichen? Wie ist die HIV-Epidemie in den Griff zu bekommen? Große Hoffnungen werden nun in die Präexpositionsprophylaxe gesetzt.
Zumindest in Westeuropa hat sich die HIV-Infektion vom sicheren Todesurteil zu einer chronischen Erkrankung gewandelt, die einer lebenslangen Therapie bedarf. Ein großes Problem stellt nach wie vor die relativ große Zahl an Neuinfektionen dar. Dass hier trotz Aufklärung und vielen gut therapierten und somit nicht infektiösen Patienten keine echten Erfolge zu erzielen sind, ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass Aids vor allem bei den Jüngeren seinen Schrecken verloren hat. Entsprechend risikoreiches Verhalten ist die Folge.
Die
Präexpositionsprophylaxe, kurz PrEP, soll es nun richten: die lang ersehnte
Senkung der HIV-Neuinfektionen. Zwei
wirksame antiretrovirale Wirkstoffe, Tenofovirdisoproxil und Emtricitabin, in einer Tablette kombiniert, die durchgehend
genommen einen Schutz von ungefähr 90 Prozent vor der Infektion mit dem HI-Virus
bringen soll. Laut Zulassung muss die Anwendung aber mit Kondom erfolgen.
Hoher Preis hat Schutzwillige ins Internet getrieben
Seit ihrer Zulassung wurde diese neue Möglichkeit des Schutzes vor HIV vor allem über illegale Umwege im Internet von schutzwilligen Menschen genutzt. Das ganze Potenzial, so wie wir es seit einigen Jahren zum Beispiel in den USA und London verfolgen können, wurde nicht genutzt. Dort hat die Einführung der PrEP endlich zu einem Sinken der Neuinfektionsraten geführt. Die Tabletten waren in Deutschland bislang schlicht zu teuer für die Mehrzahl der Interessenten. Doch Preissenkungen machen nun Hoffnung. Durch eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft der HIV / Hepatitis kompetenten Apotheken (DAH2KA) in Kooperation mit Hexal gibt es die PrEP seit Oktober in den teilnehmenden Apotheken für 50,05 Euro monatlich statt der 820,00 Euro, die noch zu Anfang des Jahres für eine Monatspackung aufgerufen wurden. Damit erhöhte sich die Akzeptanz schlagartig. Eine weitere Erkenntnis, die im Rahmen der Einführung gemacht werden konnte: „Prophylaxe ist günstiger als die Behandlung HIV-Infizierter."
1 Kommentar
PreP
von Sven Larisch am 01.12.2017 um 8:40 Uhr
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