- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Traditions-Apotheke ...
Von der Politik im Stich gelassen?
Doch am Ende reicht es nicht. Die Mühe. Der tägliche Einsatz. Eine Modernisierung Anfang des Jahrtausends. Das ist schmerzhaft. Auch für ihre „wunderbare Mitarbeiterfamilie“, so die engagierte Pharmazeutin. In den letzten Novemberwochen fragen Kunden immer wieder: „Wo soll ich denn hin, wenn Sie nicht mehr da sind?“
Doch die ehemalige Vizepräsidentin der Berliner Apothekerkammer, die lange in der Industrie gearbeitet hat, will keine Betroffenheit für ihr persönliches Schicksal. Sie erlebt ihren Fall als absehbare Konsequenz einer langjährigen gesellschaftspolitischen Entwicklung. Das aktuell massive Apothekensterben sei Ausdruck dessen, was sie mit „Nichtachtung der Apothekenleiter“ zusammenfasst. Der wirtschaftliche Druck für Apotheker sei enorm. Kämen wie in ihrer Situation höhere Mieten durch die voranschreitende Gentrifizierung hinzu, müsse solch ein Ende nicht überraschen.
Ihr Wunsch für die Zukunft? „Rahmenbedingungen, die gewährleisten, dass Apotheker wieder ihrer ureigenen Aufgabe nachkommen und davon leben können“, so die engagierte Pharmazeutin. Damit meint sie gute, fachliche Beratung, welche die Gesundung der Patienten unterstützt. Sie sieht die Politik und die eigene Standesorganisation in der Verantwortung. Discount-Angebote und Happy-Hour-Rabatte hält Göhr-Rosenthal für Symptombehandlung. Für die dauerhafte Gesundung der Branche fordert sie ein Umdenken, das die Ursachen angeht.
Sie selbst schaut nach vorne. Nach der Räumung will sie sich ein halbes Jahr Zeit nehmen und überlegen, wie es weitergeht. Sorgen macht sich die 59-jährige keine. Sie ist überzeugt, dass sie nach wie vor gebraucht wird: „Ich bin bereit, für das was jetzt kommt.“
1 Kommentar
Apothekensterben durch Rot Grün und jetzt auch CDU + FDP
von Ratatosk am 02.01.2018 um 18:48 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.