Bei H. geht es aber auch noch um mehr: Er soll zudem im
Februar 2005 in ein Marzahner Mehrfamilienhaus eingebrochen sein, um 52.000
Euro Bargeld sowie ein Laptop zu entwenden. Die Tatbeute habe er für den Kauf
einer Einbauküche und die Gestaltung seiner Hausauffahrt verwenden wollen.
Zudem wird ihm der Besitz kinderpornographischen Video- und Bildmaterials zur
Last gelegt. Mit diesen Taten wird Bellartz nicht in Zusammenhang gebracht.
Zunächst hatte das Gericht für den Prozess zehn
Verhandlungstage angesetzt. Mittlerweile sind es 17 Verhandlungstermine bis
Ende April. Zahlreiche Zeugen sind geladen. Unter ihnen ist auch Heinz-Günter
Wolf, der in der fraglichen Zeit ABDA-Präsident war. Aber auch Bernadette
Sickendiek, Sprecherin der Geschäftsführung des Phagro, soll aussagen.
Beziehung ABDA/El Pato
Der Fall des „Apotheken-Spions“ sorgte schon vor gut fünf
Jahren für einigen Wirbel – sowohl in der Fachpresse als auch in den Publikumsmedien.
FAZ, Spiegel und andere überregionale Medien berichteten breit über den Fall
und die Verflechtungen von ABDA und El Pato. Spiegel online titelte seinerzeit:
„Apotheker-Lobbyist Bellartz: ‚Eine Lüge am Tag geht immer‘“. Es ist davon
auszugehen, dass auch der Prozess wieder auf ein breites Medienecho treffen wird.
Der Verdacht, dass Lobbyisten in Gesetz- und Verordnungsentwürfe von Ministerien
ausspähen lassen, ist auf jeden Fall eine Schlagzeile wert. Auch wenn die begehrten
Informationen möglicherweise gar nicht primär für die ABDA gedacht waren,
sondern für Apotheke Adhoc.
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