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Das Jahr fängt gut an, und wie! Ein vertagter Prozess um den Datenklau „im Zeichen des roten A“, mit Medien-Strahlkraft auf das Apothekenimage! Dann noch ‘ne neue Fonds-Idee zum Honorar – wie schön! Immer noch kein Statement der ABDA zum Honorar-Gutachten, dafür aber aus Ba-Wü und vom MVDA. Und endlich: Die ABDA merkt, dass ihr der Nachwuchs fehlt und lädt politbegeisterte Apothekers zum Tête-à-Tête nach Berlin. Um dort den Präsidenten zu treffen, der 2018 die Hände nicht in den Schoß legen will. Welche Aussichten!
1. Januar 2018
Prost Neujahr, mein liebes Tagebuch! Wie schön weiß und unbeschrieben du vor mir liegst. Aber nicht mehr lange. Und schon bald werde ich dir wieder Aufreger und Knaller, Geheimnisse und Grausamkeiten, Verzweiflung und Wutausbrüche, aber sicher auch Lobesworte und Liebesworte anvertrauen. Stoff wird’s in Hülle und Fülle geben: ABDA, Apothekensterben, Apothekenimage, Honorardebatte, 2hm-Gutachten, Rx-Versandverbot, Bundesregierung, åGroßhandelskonditionen, Securpharm, Digitales, Rezepturverweigerung, Mitarbeitermangel, Lieferengpässe, Versandhandel – das sind nur exemplarisch einige wenige Stichworte aus dem Sorgenkatalog, mit dem wir Apothekers uns in diesem Jahr befassen müssen. Weißt du, eigentlich ist unser Apothekerberuf ein wunderschöner Beruf – bis auf ein paar Randbedingungen, die besser sein könnten, z. B. ABDA, Apothekensterben, Apothekerimage, Honorardebatte… Ach was, wir gehen es mal richtig positiv an: Wer nicht kämpft hat schon verloren. Auf ein gutes Neues!
2. Januar 2018
Besser spät als nie, könnte man das Vorhaben der ABDA überschreiben: Sogar unsere Berufsvertretung hat gemerkt, dass der berufspolitische Nachwuchs fehlt und will nun für mehr berufspolitisches Engagement werben. Mein liebes Tagebuch, endlich! Wird auch höchste Zeit. Ehrlich gesagt, das hätte schon vor zehn Jahren geschehen sollen. Und ja, es gibt in den ABDA-Gremien auch einen Männerüberschuss! Erstaunlich wenige Frauen sind da berufspolitisch vertreten und engagiert und dies, obwohl der Apothekerberuf mittlerweile ein Frauenberuf geworden ist. Aber wie gewinnt man junge Apotheker und vor allem junge Apothekerinnen für die Berufspolitik? Für die Arbeit in Kammern und Verbänden? Wie begeistert man (hu hu, was für ein beflügelndes Wort angesichts der Männerriegen älteren Semesters in den Vorständen) unseren Nachwuchs für staubtrockene Kammerversammlungen? Nun ja, mein liebes Tagebuch, die ABDA will’s angehen: In einem Brief an die 34 Mitgliedsorganisationen teilt sie mit, dass sie bis zu 60 Nachwuchspharmazeuten am 19. Februar 2018 nach Berlin einladen möchte zu einer Informationsveranstaltung rund um die Themen ABDA und demokratische Strukturen, Entscheidungsfindung, Berufspolitik, Lobbyismus sowie ABDA-Geschäftsstelle. Also, ganz heiße spannende Themen! Jetzt sollen die Mitgliedsorganisationen ihre Mitglieder anschreiben und auf diese Infoveranstaltung aufmerksam machen. Mein liebes Tagebuch, fein! Aber wie werden die potenziellen Kandidaten ausgewählt? Wer darf nach Berlin und wer darf nicht? Da wäre ich gerne mal Mäuschen.
3. Januar 2018
Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Die Fonds-Idee des Nacht- und Notdienst-Fonds scheint so manche zu beflügeln. Klingt ja auch so einfach wie genial: Ein Teilbetrag des Packungshonorars wandert in einen Fonds-Topf und wird nach neuen Kriterien umverteilt. Und schon wieder erblickt ein neuer Honorarvorschlag das Licht der Apothekenwelt. Nach einem Fonds-Vorschlag aus der Kammer Westfalen-Lippe kommt nun ein Vorschlag aus Schleswig-Holstein. Kammergeschäftsführer Frank Jaschkowski kann sich vorstellen, einen Teil des Festzuschlags in einen Struktur-Fonds abzuführen. Dieses Geld könnte dann teilweise entsprechend der Zahl der abgegebenen OTC-Packungen und teilweise als Strukturbeitrag für alle Apotheken ausgeschüttet werden. Mein liebes Tagebuch, netter Ansatz mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass damit kein Cent mehr im System ist, sondern Geld nur umverteilt wird. Kann man mögen, muss man aber nicht. Aber natürlich hat sich Jaschkowski dabei etwas gedacht: Ausgehend von dem unsäglichen Ansatz im 2hm-Honorargutachten, das die Mischkalkulation aufheben will, sieht Jaschkowski mit seinem Fonds-Topf die Chance, die wichtigen Beratungsleistungen für OTCs besser zu honorieren und mit einem Strukturfonds die Apotheken im ländlichen Raum und damit die flächendeckende Versorgung zu fördern. Mein liebes Tagebuch, ja, klar, der Ansatz hat was, zumindest auf den ersten Blick. Aber mit dem zweiten Auge betrachtet (und wir wissen, dass wir damit besser sehen), bringt’s mehr Bürokratie, dazu Kosten für die Fonds-Verwaltung und letztlich im System keinen Cent mehr. So, und wann und von wem kommt die nächste Fonds-Idee? Nur her damit!
4 Kommentare
Umverteilung
von Karl Friedrich Müller am 07.01.2018 um 12:58 Uhr
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Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
von Christian Giese am 07.01.2018 um 10:19 Uhr
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ABDA
von Frank ebert am 07.01.2018 um 10:09 Uhr
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FIRE AND FURY INSIDE THE SCHMIDT ABDA?
von Christian Timme am 07.01.2018 um 8:39 Uhr
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